Die Blockierer vom Grünflächenamt

Bauarbeiten in Anlagen zur Unzeit

Die Blockierer vom Grünflächenamt
© Reginal / pixabay

Hübners Frankfurter Woche – Folge 179

Frankfurts Grünanlagen, wie könnte es anders sein, sind den Bürgern wichtig. Und auch für die Eindrücke auswärtiger Besucher ist es vorteilhaft, den Aufenthalt in unserer Stadt nicht nur von Impressionen aus den schlimmen Zuständen im Bahnhofsviertel bestimmt zu bekommen. Deswegen ist es notwendig, gerade die Grünanlagen in einem möglichst guten Zustand Bürgern und Besuchern zu präsentieren. Manchmal kommt es allerdings auf den richtigen Zeitpunkt für Sanierungsmaßnahmen in Grünanlagen an.
 
Dieser Zeitpunkt ist bei den erforderlichen Wegearbeiten der Friedrich-Ebert-Anlage in Nähe des Messegeländes maximal schlecht vom Grünflächenamt bestimmt worden. Denn just zur Eröffnung der diesjährigen Frankfurter Buchmesse, also eines international beachteten Ereignisses, wurde am Vortag der Messe „die Grünanlage vor dem zentralen Messeeingang durch einen mehrere Hundert Meter langen und zwei Meter hohen Bauzaun abgeriegelt“, wie eine Zeitung berichtete. Welch ein Anblick für das von weit her angereiste Messepublikum!
 
Um das Planungsdesaster für die Arbeiten aber noch größer zu machen, ist ausgerechnet die Friedrich-Ebert-Anlage am kommenden Sonntag Startpunkt des Frankfurt Marathon, zu dem sich mit 17.000 Läufern so viele wie noch nie angemeldet haben. Dümmer hätte es im wahrsten Sinne des Wortes nicht „laufen“ können. Das Grünflächenamt verteidigt sich gegen die berechtigte Kritik an diesen Maßnahmen zur Unzeit mit Schwierigkeiten der beauftragten Baufirma. 
 
Beim Blick auf all die vielen Absperrungen allein in der Innenstadt, die jede Durchfahrt zur Qual machen, muß aber der Grund eher in einem mangelhaften städtischen Baustellenmanagement gesucht werden. Auch im Grünflächenamt, nicht zufällig in der politischen Verantwortung einer Politikerin der Grünen, hat sich offenbar niemand Gedanken über den Zeitpunkt der Arbeiten um die Messe gemacht. Doch selbst in städtischen Ämtern gibt es meines Wissens nach kein derartiges Denkverbot.


Wolfgang Hübner

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