Welches „Stadtbild“ hat die Frankfurter CDU?
Eine berechtigte Frage bleibt ohne Antwort
Hübners Frankfurter Woche – Folge 180
CDU-Bundeskanzler Friedrich Merz hat mit seiner „Stadtbild“-Äußerung für einigen politischen und medialen Wirbel gesorgt. Der kalkulierte völkische Ausrutscher von Merz provozierte erwartungsgemäß die linken Kräfte im Land, den Koalitionspartner SPD eingeschlossen. Zustimmung aus der Breite der deutschen Bevölkerung gab es allerdings auch. Denn niemand kann ernsthaft bestreiten, daß sich gerade die Großstädte seit der von CDU-Bundeskanzlerin Angela Merkel veranlassten Grenzöffnung im Herbst 2015 nicht zum Guten hin verändert haben.
Da macht Frankfurt keine Ausnahme. Es sind eben nicht nur dringend benötigte qualifizierte Menschen aus Afghanistan, Syrien, Irak oder anderen Staaten nach Deutschland geströmt, sondern auch jede Menge aggressionsgeladene junge Männer ohne Asylberechtigung, die aber weiterhin nicht abgeschoben werden. Das hat für die Kriminalstatistik drastische Folgen. Und in einer Kultur, in der mit Messer und Gabel gegessen wird, führt das zu absurden Messerverboten in einigen Gegenden der Stadt, von hässlichen Pollern vor zentralen Plätzen mal ganz abgesehen.
Es wäre zu erwarten gewesen, daß der Bundeskanzler nach seiner skandalisierten Äußerung Unterstützung von seinen Parteifreunden in Frankfurt bekommen hätte. Schließlich sind in der internationalsten deutschen Großstadt, bezogen auf Einwohnerzahl und Fläche, die negativen Veränderungen im „Stadtbild“ besonders augenfällig. Doch wer sich die Pressemeldungen der hiesigen CDU-Filiale der letzten Wochen anschaut, wird zu dem Ergebnis kommen: Still ruht der See.
Ob aus Desinteresse, Konfliktscheu oder des schlechten Gewissens dieser Partei ihres politischen Anteils am heutigen „Stadtbild“ wegen – die Frankfurter CDU schweigt. Immerhin hat sich nun der lokale Vorsitzende dieser Partei in einem Zeitungsgespräch dahingehend geäußert, Frankfurt sei schon zu seiner Schulzeit in den achtziger Jahren bunt gewesen. Doch auch er sehe manches kritisch im menschlichen „Stadtbild“. Was die CDU allerdings nach einem Erfolg bei der Kommunalwahl im März 2025 daran zu ändern beachsichtige, lässt er völlig offen. CDU halt, wie man sie kennt und nie mehr wählen sollte!
Wolfgang Hübner





