Intoleranz schadet der Buchmesse in Frankfurt

Diskriminierung „rechter“ Verlage blieb nicht folgenlos

Intoleranz schadet der Buchmesse in Frankfurt
© Veronica_Andrews / pixabay

Hübners Frankfurter Woche – Folge 181

Das waren noch gute Zeiten, als die Frankfurter Buchmesse national wie international nicht nur ein geschäftliches, sondern auch ein bedeutendes geistiges Ereignis im Jahresablauf war. Doch diese Zeiten sind schon lange vorbei, weil die Ödnis sogenannter „politischer Korrektheit“ diese Messe im Herbst zu einem Routineereignis gemacht hat, von dem keine intellektuelle Strahlkraft und Impulse mehr ausgehen. 

Denn die von der Messeleitung, politischen Kräften im Römer und aggressiven linken Krawallmachern betriebene Diskriminierung und Verjagung konservativer und „rechter“ Verlage hat nun zu Konsequenzen geführt, die alles andere als förderlich für die Frankfurter Buchmesse sind. Am ersten Novemberwochenende 2025 hat nämlich in Halle an der Saale eine alternative Buchmesse unter dem Titel “Seitenwechsel“ einen sensationell erfolgreichen Start gefeiert. 

Der Grund dafür ist einfach: Dort können alle Aussteller sicher sein vor Zensur wie auch vor Protesten, die selbst Gewalttätigkeiten nicht scheuen. Beschämende Szenen wie bei der hiesigen Buchmesse im Jahr 2017 sind vielen Verlagen und Besuchern in Halle noch allzu schlecht in Erinnerung. Besonders der erbärmliche Opportunismus der damaligen Messeverantwortlichen gegenüber den Einschüchterungsmethoden einer winzigen linksextremen Minderheit waren und bleiben ein Schandfleck in der Geschichte der einst weltweit geschätzten Frankfurter Buchmesse.

Seit jenem Jahr ist deren geistige Bedeutung geschwunden oder sogar verschwunden. Wenn sich künftig „Seitenwechsel“ als dritte deutsche Buchmesse von Rang etablieren sollte, wofür nicht wenig spricht, dann bekommt Frankfurt auch ökonomischen Schaden zu spüren. Der geht zu Lasten von Hotels und Restaurants, wenngleich er statistisch wohl nicht zu belegen sein wird. 

Es muß unbedingt aufhören, daß aus ideologischer Verstiegenheit, Hypermoralismus und extremistischem Wüten Veranstaltungen wie die IAA oder die Buchmesse Schaden erleiden. Doch dazu bedürfte es anderer Politiker im Römer und anderer Kräfte in der Messeleitung wie auch im Buchhändlerverband. Sie sind leider nicht in Sicht. 


Wolfgang Hübner

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