„Frankfurt nazifrei“

Das Versprechen der linken OB-Kandidatin Wissler


Wenn am 11. März 2012 Janine Wissler von der Linkspartei überraschend nicht zur neuen Oberbürgermeisterin Frankfurts gewählt werden sollte, werden etliche Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt einer Vertreibung oder Schlimmerem noch einmal knapp entgangen sein. Denn die 30-jährige Langzeitstudentin und Landtagsabgeordnete, die für das Amt kandidiert, verkündet auf Plakaten in vielen Straßen, „Frankfurt nazifrei“ zu machen.

Abgesehen davon, dass dieses Wahlversprechen bei geschichtssensiblen Menschen ein gewisses Grausen hervorzurufen geeignet ist, lohnt sich doch eine nähere Betrachtung, was das Unternehmen, „Frankfurt nazifrei“ zu machen, für Folgen haben könnte. Erst einmal würde es auf alle Fälle zur Konsequenz haben, all diejenigen aus der Stadt – mit welchen Mitteln auch immer – zu entfernen, die sich offen als Nazis bekennen. Die Zahl derer dürfte in Frankfurt allerdings so gering sein, dass die Zwangsaussiedlung dieser unappetitlichen Nachbarn mit einer Kleinbusfuhre zu erledigen wäre.

Dann gibt es allerdings noch jene, die in den Jahren zwischen 1933 und 1945 bekennende Nazis waren, das aber nie öffentlich bereut haben. Fast 70 Jahre später gibt es schon aus biologischen Gründen nicht mehr allzu viele von diesen Nazi-Veteranen. Es bedürfte trotzdem schon einigen Aufwands, diese Greise in Alters- und Pflegeheimen oder in verstreuten Privatwohnungen ausfindig und dingfest zu machen. Viel interessanter und zahlreicher allerdings sind in den Augen von Frau Wissler und ihren politischen Freunden ohne Zweifel die Bürgerinnen und Bürger, denen Sympathie für Nazi-Gedankengut unterstellt wird. Und das sind all jene, die sich politisch „rechts“ von der CDU und der „Politischen Korrektheit“ verorten, also als Todfeinde der Linken und ihrer Kandidatin Wissler charakterisiert werden können.

Viele, wenn nicht alle in dieser Personengruppe mögen sich zwar überhaupt nicht als „Nazis“ oder auch nur im Geringsten anfällig für Nazi-Ideologie betrachten – das jedoch ist völlig unwichtig, denn frei nach Großnazi Hermann Göring entscheiden immer noch die Linken und Frau Wissler, wer in dieser Stadt Nazi ist und wer nicht – der Verfasser dieser launigen Betrachtung hat da sehr konkrete Erfahrungen gemacht.

Sehr zurückhaltend geschätzt, dürfte der Anteil von Menschen, die sich politisch im weitesten Sinne „rechts“ von der CDU einordnen, in der Vielfalt-Metropole Frankfurt bei 10 Prozent liegen. In absoluten Zahlen und bezogen auf die erwachsene Bevölkerung wären das also zwischen 30.000 und 50.000 Einwohner Frankfurts. Für diese Masse reicht dann natürlich kein Kleinbus mehr, da müssen schon etliche Sonderzüge in Richtung – ja wohin eigentlich? Nordkorea natürlich!– bereit gestellt werden, um Frankfurt von dieser menschlichen Last zu befreien.

Die ersten Monate der Amtszeit würden Oberbürgermeisterin Wissler und ihre linken Helfershelfer folglich sehr damit beschäftigt sein, diese dem Ziel „Frankfurt nazifrei“ verpflichtete Evakuierung zu organisieren. Aber bei all der damit verbundenen Mühe lockt die Aussicht auf viele tausend frei werdende Wohnungen im gesamten Stadtgebiet. Schlagartig würde so die angespannte, von der Linkspartei und ihrer Kandidatin gern und oft angeprangerte Wohnungssituation total verändert, die Mieten würden sinken und endlich würde wieder mehr soziale Gerechtigkeit die verbliebenen Frankfurter Nichtnazis erfreuen. Und so hätte Frau Wissler nicht nur ein, sondern gleich zwei Wahlversprechen höchst eindrucksvoll eingelöst.

Viele Wähler sollen ja wenige Tage vor der Wahl noch ziemlich ratlos sein, wem sie am 11. März ihre Stimme geben sollen. Etlichen davon kann geholfen werden: Wählen Sie unbedingt Frau Wissler! (Selbstverständlich vorausgesetzt, sie sind kein bekennender und alter Nazi oder ein ausgesprochen nichtlinker Zeitgenosse)

Wenn Sie aber - schlimm genug - zu diesem das künftig nazifreie Frankfurt bislang noch verseuchenden Personenkreis gehören, dann packen Sie besser schon mal vorsorglich ihre Koffer, verkaufen ihre Wertsachen und besorgen sich eine Fahrkarte nach Zürich oder Amsterdam, um nicht im Güterwaggon nach Nordkorea ins Umerziehungs- und Menschenentsorgungslager transportiert werden. „Frankfurt nazifrei“, das muss doch auf jeden Fall eine längere Bahnfahrt wert sein, oder?

 
Wolfgang Hübner, 8. März 2012

Leserkommentare (2)

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Bedauerlicherweise hat Frau Wissler meine Anfrage bislang nicht beantwortet. Ich fragte, ob Kurden, ob Basken, ob Palästinenser eine eigene "Nation" im Sinne ihres Wahlplakates darstellen würden.

Ich hätte es gern wenn Frankfurt als "Linkenfrei", und "Commiefrei" bezeichnet werden könnte. Es gibt kein Unterschied zwischen Nazis und Commie-Linken, beide sind totalitär und wollen Menschen kontrollen und ihnen ihre Freiheit weg nehmen.