Häusliche Gewalt in der Vielfalt-Stadt
Statistiken und politisch-korrekte Nebelkerzen

Die Zahl der juristisch registrierten Fälle häuslicher Gewalt steigt in Frankfurt unaufhörlich, besonders stark im vergangenen Jahr 2011. Waren es 1998 noch 400 Fälle und 2005 immerhin schon 1727 Fälle, die von der Amtsanwaltschaft behandelt wurden, so wurden 2011 nicht weniger als 2482 gewalttätige Übergriffe im häuslichen Bereich gezählt. Doch für die Vizechefin der Amtsanwaltschaft, der Oberstaatsanwältin Ursula Gebert-Daltani, ist das merkwürdigerweise keine schlechte Botschaft, die sie zu verkünden hat. Denn die Oberstaatsanwältin interpretiert das so: „Das Ansteigen der Fallzahlen heißt nicht, dass häusliche Gewalt zugenommen hat, sondern das das Dunkelfeld in diesem Kriminalitätsbereich zunehmend erhellt wird.“
Diese Aussage ist ein Musterbeispiel dafür, wie die faktisch viele Hirne beherrschenden Auflagen und Zwänge der sogenannten „Politischen Korrektheit“ dazu führen, dass eine ebenso negative wie aufschlussreiche gesellschaftliche Entwicklung mittels einer argumentativen Nebelkerze erträglich kommuniziert werden soll. Denn was die Juristin in dem oben zitierten Satz äußert, ist nichts anderes als eine Vermutung, und zwar die allerfreundlichste. Ebenso möglich und womöglich viel wahrscheinlicher ist es, dass es mehr angezeigte Fälle häuslicher Gewalt gibt, weil es überhaupt mehr und zumeist nicht angezeigte häusliche Gewalt gibt.
Diese Möglichkeit will die Oberstaatsanwältin aber schon deshalb lieber nicht öffentlich erwägen, weil sie zu gut Bescheid weiß über andere Erkenntnisse hinsichtlich des speziellen Delikts. Die „Frankfurter Rundschau“, die jüngst lobenswert ausführlich über das Thema berichtete, schreibt nämlich, dass häusliche Gewalt „ein internationales Phänomen“ sei. Damit will der Journalist aber keineswegs darauf hinweisen, auch in anderen Ländern werde in den Wohnungen geprügelt, was ja auch wenig überraschend wäre.
Vielmehr möchte er mit dieser erstaunlich missverständlichen Formulierung folgende interessante Information vermitteln: „35 Prozent der Beschuldigten und 37 Prozent der Geschädigten sind Deutsche. Migrationshintergrund haben 16 Prozent der Beschuldigten und 20 Prozent der Geschädigten. Die übrigen Opfer und Täter haben eine ausländische Staatsangehörigkeit.“ Die Brisanz, die in diesen Zahlen steckt, wird von dem FR- Journalisten aus verständlichen Gründen nicht näher untersucht. Immerhin hat er aber auf listige Weise dem aufmerksamen Leser des Berichts Zahlen an die Hand gegeben, die Auskunft geben, welche Bevölkerungsgruppe mehr und welche weniger von häuslicher Gewalt betroffen ist.
Bei den Bio-Deutschen kommt häusliche Gewalt demzufolge unterdurchschnittlich vor. Zwar ist jeder Fall, hinter dem sich ja immer eine private Tragödie verbirgt, ein Fall zu viel. Aber gerade bei den Bio-Deutschen dürfte es überdurchschnittlich viele Fälle geben, bei denen sich Frauen an ihren zu Pflegefällen gewordenen Männern für oft jahrzehntelange Misshandlungen oder Missachtungen rächen.
Statistisch sind allerdings in 85 Prozent aller Fälle Frauen Opfer häuslicher Gewalt. Das dürfte ganz besonders bei den fast 50 Prozent aller angezeigten Delikte häuslicher Gewalt zutreffen, bei denen Opfer wie Täter Ausländer sind. Damit ist diese Frankfurter Bevölkerungsgruppe deutlich überreprä-sentiert in der Statistik der Amtsanwaltschaft. Nun ist die Bezeichnung „Ausländer“ ein ebenso weiter wie problematischer Sammelbegriff. Denn prügeln japanische oder französische Männer ihre Frauen besonders oft – oder tun das doch eher Männer aus dem orientalisch-muslimischen Kulturkreis?
Darüber gibt jedoch weder die Vizechefin der Amtsanwaltschaft noch der FR-Berichterstatter Auskunft. Aber am Ende seines Berichts gibt letzterer nochmals listig einen wertvollen Fingerzeig: „Nach Erfahrung der Amtsanwaltschaft kommen die meisten prügelnden Männer aus Familien, in denen das üblich war.“ Nun ist es eine selbst in der politisch-korrekten bunten Republik Deutschland unbestrittene Tatsache, dass in den Familien aus dem orientalisch-muslimischen Kulturkreis männliche Gewalt gegenüber Kindern und Frauen noch immer weit stärker als in biodeutschen Familien ausgeprägt ist.
In diesem Milieu dürften sich also aller Wahrscheinlichkeit nach die meisten Fälle häuslicher Gewalt in Frankfurt zutragen. Zugleich ist das auch das Milieu mit der höchsten Dunkelziffer, denn wo Prügel zur kulturtypischen Sitte gehört, wird häusliche Gewalt weniger als Gesetzesverstoß und moralisch empörend, sondern vielmehr als legitime „Disziplinierung“ von Ehefrauen und Kindern angesehen. Das alles wissen mit Sicherheit dien Verfasserin der Studie der Amtsanwaltschaft, die Oberstaatsanwältin und auch der listig an den Tabuzonen der „Politischen Korrektheit“ kratzende FR-Journalist. Sagen wollen oder können sie es aber allesamt nicht.
Deshalb ist es wichtig, ja unerlässlich, Statistiken und Berichte stets darauf zu untersuchen, welche Erkenntnisse diese Verlautbarungen trotz aller Nebelkerzen bereit halten. Was das Phänomen häuslicher Gewalt betrifft, kann bei näherer Betrachtung bilanziert werden: In hohem Maße vom Exportweltmeister Deutschland auch in die Vielfalt-Vorzeigestadt Frankfurt importiert!
Wolfgang Hübner, 9. März 2012