Altstadt-Projekt unter Bürgerkontrolle
OB Feldmann überlässt Grünen das Feld

FREIE WÄHLER - Fraktion im Römer
PRESSEMITTEILUNG 53/2012
30. Juli 2012
Die Entscheidung des neuen Oberbürgermeisters Feldmann, nicht den Vorsitz der Dom-Römer-GmbH zu übernehmen, mag für den einstigen SPD-Sozialpolitiker folgerichtig sein. Ob es eine kluge, weitsichtige Entscheidung war, wird sich noch zeigen. Denn kein anderes städtebauliches Projekt in Frankfurt hat so großen Symbolwert wie die Teilrekonstruktion der 1944 im Bombenkrieg zerstörten Altstadt zwischen Dom und Römer. Dass nun mit dem Planungsdezernenten Cunitz ausgerechnet ein Politiker der Grünen den Vorsitz übernommen hat, ist nicht ohne Ironie, aber auch nicht ohne Gefahr für das Projekt. Denn es waren und sind ja gerade die Grünen, die der Rekonstruktion kriegszerstörter Gebäude kritisch bis ablehnend gegenüberstehen.
Allerdings kann darauf vertraut werden, dass Cunitz politischen Instinkt genug hat, um die besondere emotionale Bedeutung des bereits in Gang befindlichen Projekts zu erkennen. Wesentliche Vorentscheidungen sind ohnehin getroffen worden, die weder Feldmann noch Cunitz wesentlich verändern könnten. Jedoch wird die Situation für alle Bürger, die sich – ebenso wie die FREIEN WÄHLER - eine möglichst große Zahl von Rekonstruktionen an historisch so bedeutsamen Ort wünschen, gewiss nicht einfacher. Umso wichtiger ist von nun an die verstärkte Kontrolle des Projektfortgangs durch die Bürger und alle Stadtverordneten, denen die neue Altstadt am Herzen liegt.
Es zählt zu den Frankfurter Eigentümlichkeiten, dass sich weder Feldmann noch seine CDU-Vorgängerin Roth für die Altstadt richtig erwärmen können bzw. konnten. Sollte keine außergewöhnliche Entwicklung eintreten, wird jedenfalls Feldmann der Oberbürgermeister sein, in dessen Amtszeit das spektakuläre Projekt fertiggestellt sein wird. Warum Feldmann den Glanz der wahrscheinlich 2016 stattfindenden Einweihung der neuen Altstadt dem Dezernenten der Grünen überlassen will, kann mit einem politischen Kalkül zusammen hängen, das der CDU noch Kummer bereiten könnte. Die FREIEN WÄHLER im Römer werden sehr genau auf die künftige gute Entwicklung des Altstadt-Projekts achten und die Öffentlichkeit notfalls mobilisieren, wenn neue politische Hürden errichtet werden sollten.