Moscheebau mit Hindernissen
„Wir wollen viel Glas verwenden, was für unsere Transparenz sprechen soll“

Vorbemerkung: Kein Moscheebau hat in Frankfurt solche Konflikte verursacht und Konfrontationen geschaffen wie derjenige in dem Stadtteil Hausen. Es waren im Jahr 2007 allein die FREIEN WÄHLER in der Stadtverordnetenversammlung, die der Bürgerinitiative gegen den Bau einer höchst dubiosen Gemeinde mit islamistischem Hintergrund politische Unterstützung gaben. Deswegen waren Fraktion und Verein der FREIEN WÄHLER seitens der anderen politischen Kräfte und der meisten Medien schweren, teilweise bösartigen Angriffen ausgesetzt. Es ist darum verständlich, dass wir dem Bau der Moschee auch in der Folgezeit immer eine gewisse Aufmerksamkeit schenkten. Tatsache ist: Bis heute ist das Projekt noch nicht fertig. Worüber die FREIEN WÄHLER keineswegs unfroh sind.
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Moscheebau mit Hindernissen
Er stockt immer mal wieder - schon seit Jahren: Der Bau eines Moschee-Zentrums der Hazrat-Fatima-Gemeinde, einem Zusammenschluss von schiitischen Moslems aus der Türkei und Pakistan am einstigen Fischsteinkreisel zwischen dem Industriehof und Hausen. Seit 2002 ist diese Gemeinde in der Linkstraße im verkommenden Griesheimer Gewerbegebiet beheimatet und möchte einen repräsentativen Bau an einer schöneren Stelle in Frankfurt errichten. Ünal Kaymakçi, Generalsekretär der Gemeinde,sagte schon Anfang August 2007 in der FAZ: „Wir wollen mitten in der Gesellschaft sein.“ Und: „Wir wollen viel Glas verwenden, was für unsere Transparenz sprechen soll“. Rund drei Millionen Euro solle der Bau kosten und 300.000 Euro hätten die zirka 250 Vereinsmitglieder bereits an Spenden zusammen. Der Rest solle durch Kredite finanziert werden und den Verkauf bzw. die Vermietung von Wohnungen und Gewerberäumen im Gebäude, das links von der Moschee zuerst errichtet werde.
Anfang September 2007 die öffentlichen Vorstellung der Baupläne durch die Gemeinde im Saalbau Schönhof. Im Juni 2009 dann die Grundsteinlegung: Schon nach zwei Jahren könne der Bau vollendet sein. Aber schon einen Monat später der erste Konflikt mit einem Grundstücksnachbarn: Eigenmächtig hatte der Architekt die Grenzmauer niedergelegt! Im Februar 2010 dann der nächste „Hammer“: Kaymakçi hatte den Prediger Sabahaddin Türkyilmaz, von Berlin-Kreuzberg nach Griesheim geholt, weil er auf Deutsch predigen konnte, was ja der Transparenz diene. Doch das Hessen-Fernsehen hatte ein Video ausgegraben, wo dieser Prediger auf der Al-Quds-Demonstration in Berlin im Block der terroristischen Hisbollah „Tod, Tod Israel“ in sein Megaphon gebrüllt hatte. Und dann Weiteres in Deutschland eigentlich Unsagbares aus seinen Predigten in Griesheim in Deutsch auf seine Homepage stellte. Klar, dass auf öffentlichen Druck dieser Prediger bereits zwei Wochen später zurücktreten musste.
Indes ging es mit dem Bau des Wohn- und Geschäftshauses nicht so richtig voran: Aus dem Rohbau wurden die bereits gesetzten Fensterrahmen in den oberen Geschossen wieder entfernt, nachdem die Baufirma ihre Gerätschaften schon abgezogen hatte. Eine Nachbarin der Baustelle, die auch die Mauerniederlegung im Juli 2009 öffentlich gemacht hatte, gab am Telefon bereitwillig Auskunft: Es gehe wieder voran! Im August dieses Jahres haben Handwerker die Heizungen eingebaut, auch samstags sei gearbeitet worden. Denn die Handwerker hätten Druck von den Bauherren bekommen, weil ein Großinvestor bereits sechs der Wohnungen gekauft habe. Weiterhin erzählten ihr die Handwerker, es sei vom Bauherren kein Geld geflossen, doch jetzt werden die Fensterrahmen wieder eingebaut. Und zum Lärm von Presslufthämmern: Da würden vergessene Schächte für Versorgungsleitungen nachträglich in die Wände eingearbeitet.
Ja, erlischt denn nicht die Baugenehmigung, wenn das Bauvorhaben so lange stockt? Zu dieser Frage Dr. Michael Kummer, Leiter der städtischen Bauaufsicht: Bauunterbrechungen dürfe es sogar mehrfach geben, aber nicht länger als ein Jahr. Sollte diese Jahresfrist überschritten werden, könne eine neue Baugenehmigung für die Verfallene beantragt werden. Sofern sich der Sachstand nicht geändert habe, werde diese problemlos genehmigt. Dieser Moscheebau sei in Frankfurt nicht der einzige, der schleppend vorangehe, weil Moscheebauvereine finanziell schwach gestellt sind, sofern sie nur auf die Spenden ihrer Mitglieder angewiesen sind. In der FR war diesen Monat zu lesen, dass auch die Taqwa-Moschee, an der seit Sommer 2009 in der Heilbronner Straße im Gutleutviertel gebaut wird, eigentlich Ende 2010 fertig sein sollte. Indes wurde die prachtvolle Abu-Bakr-Moschee der sunnitischen Moslems mit marokkanischem Migrationshintergrund in Hausen recht schnell fertig: Dank der Spende eines arabischen Ölscheichs.
Eine schriftliche Anfrage beim Generalsekretär der Hazrat-Fatima-Gemeinde Ünal Kaymakçi wurde leider nicht beantwortet. Doch war kürzlich in der FR von Kaymakçi zu lesen, zehn der 14 Wohnungen sowie der Kindergarten – an einen religionsunabhängigen Träger – seien bereits vermietet. Die übrigen müssten wohl verkauft werden, um Geld für den Moscheebau zu bekommen. 3,5 Mio. Euro seien bereits investiert, eine Mio. Euro würden noch benötigt. Spenden allein reichten eben nicht, aus dem Ausland kämen keine. Gehe alles gut, sei das Wohnhaus Ende dieses Jahres und die Moschee ein Jahr später fertig.
D. Schreiber