Unsicherer Kompromiss beim Bundesrechnungshof

Endlich ein Ergebnis – aber zu welchen Kosten?

Unsicherer Kompromiss beim Bundesrechnungshof
Mylius - Wikipedia Creative Commons

FREIE WÄHLER - Fraktion im Römer
PRESSEMITTEILUNG 81/2012
Frankfurt/Main, 6. Dezember 2012
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Es ist zweifellos eine gute Nachricht, dass ein Ende im ewigen Leerstand und Verfall des Gebäudekomplexes des ehemaligen Bundesrechnungshofes in bester Innenstadtlage nahen könnte. Diese Hoffnung vermittelt jedenfalls der Kompromiss, den die Stadt Frankfurt mit dem Landesdenkmalamt und den Eigentümern nun erzielt und verkündet hat.
 
Allerdings sind in dieser grundsätzlichen Einigung zu viele Unbekannten, um schon in Jubel über die dringend notwendige Beseitigung eines Schandflecks im historischen Bezirk der Stadt ausbrechen zu mögen. Wundester Punkt der Einigung ist die geplante Erhaltung des denkmalgeschützten Hauptgebäudes und Ostflügels des aus den fünfziger Jahren stammenden Baus. Diese Erhaltung wird hohe Kosten verursachen, natürlich die Kalkulation der Investoren sehr belasten und bei der späteren Vermietung voll zur Wirkung kommen.
 
Außer den Denkmalschutzbehörden dürfte es in Frankfurt nur sehr wenige Bürger geben, die den Erhalt dieses Gebäudeteils für sinnvoll und unverzichtbar halten. Weil nun im Sinne der Denkmalschutzbehörden entschieden wurde, ist das aber hinzunehmen, wenn damit endlich Bewegung in die leidige Angelegenheit kommt. Sehr begrüßenswert ist der Plan, die Fassade wieder mit den Nationalfarben Deutschlands zu versehen, was hoffentlich keine größeren Proteste der in Frankfurt starken antinationalen Kreise hervorrufen wird.
 
Der teure Kompromiss dürfte die Aussichten einer weitgehenden Nutzung durch die Stadtverwaltung – die in jeder Hinsicht zu begrüßen wäre – sehr schwierig machen. Denn die Investoren, die bekanntlich den gesamten Gebäudekomplex am liebsten abgerissen und neu bebaut hätten, werden auf die städtischen Möglichkeiten bei der Anmietung wenig bis keine Rücksichten nehmen können, wenn sie ihre hohen Investitionen rentabel gestalten wollen.
 
Mit Spannung darf nun der angekündigte Architektenwettbewerb um die Gestaltung des Areals erwartet werden. Und auch die Freunde der Rekonstruktion von im Kriege zerstörter Bauten auf dem Areal werden sicher noch Vorschläge parat haben, wie Frankfurt mit diesem so wertvollen Grund umgehen sollte.

Leserkommentare (1)

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Wann wird dieser Bau endlich abgerissen?!!!!!