Offener Brief an den Hessischen Innenminister Boris Rhein
Keine neue Straßenbahn-Linie durch die Stresemannallee

Frankfurt am Main, 08.01.2013
Offener Brief an den Hessischen Innenminister Boris Rhein
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Ihr Erlass vom 14. September 2012 zum Haushalt der Stadt Frankfurt
Hier: keine neue Straßenbahn-Linie durch die Stresemannallee
Sehr geehrter Herr Minister Rhein,
mit Ihrem Erlass haben Sie den Haushalt der Stadt Frankfurt für das Jahr 2012 genehmigt.
Durch einen unerwarteten Überschuss in den Jahren 2007/2008 wurden Rücklagen gebildet. Mit dem Vollzug des Jahres 2012 sind diese vorhandenen Rücklagen aufgebraucht. Der Haushalt der Stadt Frankfurt hat ein Ausgaben- und kein Einnahmenproblem.
Da die Stadtregierung unter OB Roth den Begriff „Sparen“ nicht kannte, stehen für die künftigen Jahre erhebliche Defizite ins Haus. Aus Ihrem Erlass zitiere ich wie folgt:
„… 2013 ein Haushalt zur Genehmigung vorgelegt wird, der unter konsequenter Einbe-ziehung sämtlicher Konsolidierungspotentiale … einen Haushaltsausgleich aufweist. Die mittelfristig geplante dauerhafte Unterdeckung auch für die 2013 folgenden Jahre ist nicht genehmigungsfähig. „ Und an anderer Stelle “… auch die Investitionsmaßnahmen sind für das Haushaltsaufstellungsverfahren 2013 auf das unabdingbare Maß zu beschränken. Lediglich wünschenswerte Maßnahmen sind zu unterlassen.“
Sehr geehrter Herr Minister Rhein,
wenn Ihre „Erwartung“ etwas wert sein soll, dann gilt dies auch für die von der Frankfurt-Sachsenhäuser Bevölkerung übereinstimmend abgelehnte neue Straßenbahnlinie 17 mit Investitionskosten von über 20 Millionen Euro. Durch kleingeredete Aufteilung in verschiedene Finanzierungsquellen (Stadt/VGF/Land/Bund) wird der inhaltlich äußerst schwach begründete Bau und die damit geplante Steuerverschwendung nicht beseitigt. Vielmehr wird ein regelmäßiges Verkehrschaos und damit beachtliche Zeitnachteile von Tausenden von Fahrgästen sowohl im ÖPNV als auch im Autoverkehr – und ich denke dabei insbesondere an die täglichen Pendler, die keine Alternative haben – eintreten und von der politischen Seite billigend in Kauf genommen. Wir hoffen auf Ihre Hilfe bei der Verhinderung dieser ideologisch verbrämten und volkswirtschaftlich sinnlosen Maßnahme.
Mit freundlichen Grüßen
Diplom-Volkswirt Roland Beck
FREIE WÄHLER Frankfurt