Wasserversorgung muss in kommunaler Hand bleiben!

EU-Pläne zur Privatisierung von FW-Fraktion abgelehnt

Wasserversorgung muss in kommunaler Hand bleiben!
© Traumtaenzerin - pixelio.de

Pressemitteilung 2/13 – 03.02.2013
 

In einem aktuellen Resolutionsantrag für die Stadtverordnetenversammlung fordert die FW-Fraktion dazu auf, eine von der EU geplante europaweite Ausschreibung für die Konzessionen zur Trinkwasserversorgung abzulehnen. Vielmehr müsse die lebensnotwendige Wasserversorgung der Bürger der Stadt Frankfurt auch künftig in der Verantwortung der Mainova oder bei einem städtischen Betrieb bleiben.

Mit dem Resolutionsantrag zieht die FW-Fraktion Konsequenzen aus der Unterstützung einer inzwischen schon von fast einer Million Menschen unterstützten Petition „Wasser ist ein Menschenrecht“. Darin heißt es: „Wasser ist ein Öffentliches Gut, keine Handelsware - Wir fordern die Europäische Kommission zur Vorlage eines Gesetzesvorschlags auf, der das Menschenrecht auf Wasser und sanitäre Grundversorgung entsprechend der Resolution der Vereinten Nationen durchsetzt und eine funktionierende Wasser- und Abwasserwirtschaft als existenzsichernde öffentliche Dienstleistung für alle Menschen fördert. Diese EU-Rechtsvorschriften sollten die Regierungen dazu verpflichten, für alle Bürger und Bürgerinnen eine ausreichende Versorgung mit sauberem Trinkwasser sowie eine sanitäre Grundversorgung sicherzustellen.“

Bekanntlich werden Frankfurts Bürger zuverlässig mit ausgezeichneter Wasserqualität versorgt: „Mainova garantiert sicheres und einwandfreies Trinkwasser höchster Qualität für über 700.000 Menschen in Frankfurt und Umgebung. Die Lieferungen erfolgen durch ein komplexes System von Eigengewinnung und Fremdbezug: Rund 70 Millionen Kubikmeter Trinkwasser bester Güte erreichen über rund 2.000 km Wasserleitungen jährlich die direkten Kunden in Frankfurt und die weiterverteilenden Wasserversorgungsunternehmen im Umland.“

Sicherlich weiterhin geprüft werden muss, ob der geltende Wasserpreis der Mainova gerechtfertigt ist. Aber es ist notwendig, dass die Wasserversorgung in kommunaler Hand bleiben muss. Sollte die Mainova diesen wichtigen Bereich aus welchen Gründen auch immer aufgeben, dann ist diese Versorgung durch einen städtischen Betrieb zu sichern. Allerdings ist derzeit kein überzeugender Grund ersichtlich, warum die Mainova die Wasserversorgung in Frankfurt aufgeben sollte. Mit dem dringlichen Resolutionsantrag der FW-Fraktion werden alle politischen Kräfte in der Stadtverordnetenversammlung vor die Entscheidung in einer lebenswichtigen Problematik gestellt.

Leserkommentare (4)

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# wimbledon

Wenn ich die Absichten der Initiative richtig verstehe, wollen sie wohl die Verhinderung der Privatisierung. Aber gleichzeitig übergeben sie alle Rechte an die EU-Bürokratie, die dann für alle Mitgliedstaaten verbindlich ... tätig wird. So heißt es außerdem "Die EU verstärkt ihre Initiativen, einen universellen Zugang zu Wasser und sanitärer Grundversorgung zu erreichen." Auch "Millionen von Menschen wird nach wie vor eine saubere, sichere und bezahlbare Wasserversorgung und Abwasserreinigung vorenthalten - selbst in Europa. Die Europäische Kommission kann an diesen Verhältnissen etwas ändern..."

Es wäre durchaus ausreichend gewesen, ein Gesetz zu fordern: Wasser darf nicht privatisiert werden. Die regionalen Behörden haben dafür Sorge zu tragen, daß....

Dem Wasserkopf EU das Recht zu übertragen ist kein Deut besser, als es zu privatisieren.

MfG
Ulla Lang

Die Erfahrung hat leider gezeigt, dass es den Bürger ein Vielfaches kostet, wenn die öffentliche Hand aus den Grundversorgungsnetzen aussteigt. Die Neuen privaten Anbieter nehmen Preise wie sie wollen und die Kommune und das Land, geraten in eine unerträgliche Abhängigkeit.
Das sollte jedem bewußt sein und deshalb ist es prima, dass die Freien Wähler das aufgreifen. Das sollte jeder unterstützen, egal welcher Partei er nahe steht.

Ich hoffe, daß Millionen Europäer hiergegen vorgehen. Ich habe es bereits getan. Geht ins Internet und tut es auch! www.right2water.eu Nur gemeinsam sind wir stark!!! Wir wollen doch immer "Volksbefragungen".
Was Privatisierungen bedeuten sehen wir z.B. an der Stromversorgung. Ich kann mir gut vorstellen was passiert, wenn uns ein Néstle-Konzern in Zukunft das Wasser verkauft.

Gut, daß die Freien Wähler diesen Resolutionsantrag stellen.
Ich bin der gleichen Ansicht und hatte schon befürchtet, mit Linken sympathisieren zu müssen, weil sich sonst niemand um dieses Thema kümmert. ;-)