Frankfurts CDU verliert einen aufrechten Politiker
Petra Roths Kämmerer verlässt die entkernte Partei

Nach 43 Jahren hat der Frankfurter CDU-Politiker Horst Hemzal die Mitgliedschaft in seiner Partei aufgekündigt. Der ehemalige Kämmerer und hauptamtliche Stadtrat zieht damit die Konsequenzen aus seiner Entfremdung von einer Partei, deren Standpunkte und Handeln er nicht mehr teilen kann und will. Damit verliert die Frankfurter CDU einen Mann, der auch bei politischen Konkurrenten und Gegnern hohes Ansehen genoss.
Horst Hemzal ist das Beispiel für einen Politiker, den man mit Blick auf seine langjährige Tätigkeit als besonnen und ausgleichend bezeichnen kann. Seine Entscheidung, sich von der CDU in späten Lebensjahren zu verabschieden, verdient Respekt und Beachtung, sollte allerdings von der in Frankfurt besonders auffällig inhaltlich entkernten und ideell erschöpften Partei als alarmierendes Warnzeichen gewertet werden. Denn mit Hemzal geht ein Mann, der seiner Partei sowie der Stadt Frankfurt stets loyal gedient hat und zweifellos ein kommunalpolitisches Schwergewicht war.
Wie sein Vorgänger und ehemaliger Parteifreund Albrecht Glaser sucht Hemzal nun eine neue politische Heimat bei der „Alternative für Deutschland“ (AfD). Auch das sollte bei der Frankfurter CDU Besorgnis wecken. Denn wenn der bundesweite Zustrom zur AfD anhält und die junge Partei sich stabilisieren sollte, wird sich die offenkundige Unzufriedenheit bei vielen Mitgliedern und Wählern der CDU in weiteren Austritten und Übertritten manifestieren: Horst Hemzal und Albrecht Glaser werden dann nicht die letzten aus der Union sein, die die alte politische Heimat verlassen, um eine neue, bessere Heimat zu suchen.
Die Fraktion der FREIEN WÄHLER im Römer hat den ehemaligen Fraktionsvorsitzenden, Sozialdezernenten und Kämmerer bei einigen politischen Konflikten nicht geschont, aber stets als Mensch und Persönlichkeit geachtet. Horst Hemzals Austritt aus der CDU bestätigt die FREIEN WÄHLER in der Einschätzung, dass die Partei in den Jahren der Koalition mit den Grünen immer blasser und identitätsloser geworden ist. Deshalb hat der Politiker, der Frankfurt und die Bücher liebt, eine gute, notwendige und, wie sich noch weisen dürfte, zukunftsweisende Entscheidung getroffen.
Pressemeldung 18 / 7. 4. 2013