Undeutscher Unkrautvernichter und libanesische Falafel-Griller
Alltagsszenen der Frankfurter „Vielfalt“-Gesellschaft

Unlängst wurde nicht nur auf dieser Webseite über die jüngsten Vorfälle aus Offenbach berichtet, die mutmaßlich auf das Konto islamischer junger Männer gingen: Die Attacken gegen einen Rabbiner in einem Einkaufszentrum und gegen ein Fernsehteam vor einer Moschee.
Interessant ist aber auch einmal der Blick auf kleine Alltagsbegebenheiten aus unserer Region, die an dieser Stelle kurz geschildert werden sollen. Es sind aktuelle Momentaufnahmen der realen „multikulturellen Gesellschaft“. Während deutsche Politiker der etablierten Parteien nämlich ihre Bürger mit „Bunt statt braun“-Veranstaltungen, banalen Parolen „gegen Gewalt“ und kindischer Ringelpiez-Symbolik einzulullen versuchen, existiert eine andere Erfahrungsebene des Alltags, die in vielen kleinen Facetten die Spannungen und Risse in der „Vielfalt-Gesellschaft“ offenbart. Diese Erfahrungen reichen von der Konfrontation mit Alltagskriminalität bis zum Ärger über Lärm oder Müll oder einem Gefühl der Fremdheit, wenn man alte, einst vertraute Viertel durchwandert.
Ich möchte nur drei kleine Begebenheiten herausfischen, die mir dieser Tage erzählt wurden bzw. deren direkter Zeuge ich wurde:
1. Ein Freund besuchte einen Frankfurter Baumarkt und wurde Zeuge einer hysterischen Szene. Eine Schwarze bzw. Afro-Deutsche hatte dort nach einem speziellen Unkrautvernichtungsmittel gefragt. Der Verkäufer hatte ihr geantwortet, dass dieses Mittel in Deutschland nicht verkäuflich sei. Daraufhin hätte sich die Schwarze in Rage geredet. Es sei wohl eine rassistische Herabsetzung, dass der Verkäufer betone, dass dieses Mittel „in Deutschland“ nicht zu kaufen sei, sagte sie. Sie lebe nun schon seit 30 Jahren in Deutschland, gehöre auch hierher… usw. Mein Freund ging kopfschüttelnd weiter seiner Wege.
Bemerkung: Die Szene weist darauf hin, dass einerseits ein Minderwertigkeitskomplex bei der Frau vorherrschen dürfte. Denn sie fühlt sich offenbar durch eine lapidare Antwort eines Verkäufers bereits so persönlich angegriffen, dass sie diese dünnhäutig als Infragestellen ihrer Daseinsberechtigung in diesem Land empfindet. Diesen Minderwertigkeitskomplex bekämpft sie offenbar durch nach außen gerichtete Aggression, und für diese liefert die mittlerweile in Medien und Politik immer häufiger publizierte „antirassistische“ Theorie die Rechtfertigungsbasis.
Die Reaktion der Frau ist also zu großen Teilen durch den offiziellen Zeitgeist geprägt. Einerseits wittert sie den scheinbar allgegenwärtigen „Rassismus“ (früher sprach man von „Ausländerfeindlichkeit“), der ihr in den Medien eingeredet wird. Sie bezieht eine solche Alltagssituation deshalb rasch auf sich. Andererseits nutzt sie den „Rassismus“-Vorwurf taktisch, um ihren scheinbaren Gegner zu treffen und mundtot zu machen. So wird „Rassismus“ und der Kampf gegen diesen also täglich in den Köpfen konstruiert.
2. Ein griechischer Freund ließ seine Kinder im Garten herumtollen. Es wurde recht laut, so dass sich der Nachbar beschwerte. Der Nachbar war allerdings Türke, und so antwortete ihm mein griechischer Freund: „Sie führen sich ja noch deutscher als die Deutschen auf.“ Daraufhin sei der Türke verstummt und hätte sich beschämt zurückgezogen.
Bemerkung: Der „Rassismus“- oder „Nazi“-Vorwurf funktioniert nur, so lange es noch deutsche Adressaten dafür gibt. In einem Baumarkt, in dem sämtliche Verkäufer einen so genannten erkennbaren „Migrationshintergrund“ aufweisen, hat der „Rassismus“-Vorwurf oder die Betitelung als „Nazi“ seine Kraft verloren. Wenn also eine Sudanesin einen pakistanischen Baumarkt-Verkäufer als „Nazi“ oder „Rassisten“ beschimpfen würde, hätte das nur noch eine komische Note. Ergo: Der „Rassismus“ verschwindet hierzulande automatisch in dem Moment, in dem der letzte Deutsche ausgestorben oder ausgewandert ist. Eine konsequent „antirassistische“ Gesellschaft in Deutschland ist also eigentlich eine Gesellschaft ohne deutsche „Urbevölkerung“.
Mein griechischer Freund hat seinen türkischen Nachbarn logischerweise nicht als „Rassisten“ oder „Nazi“ beschimpft. Es würde auch nicht seinem Stil im menschlichen Umgang entsprechen. Aber er setzte diesen mit einem Deutschen gleich. Das ist die abgeschwächte Form des Vorwurfs. „Der Deutsche“ steht demnach zumindest als Synonym für einen stets schlecht gelaunten, pedantischen und kinderfeindlichen Miesepeter. Man kann sich unschwer das Bild des verhärmten, ewig aus dem geöffneten Wohnzimmerfenster meckernden Opas vorstellen. Dieses Bild hat – neben den wahren Teilen, die jeder Karikatur zugrunde liegen – seinen Ursprung in teils ähnlichen Quellen wie die aktuelle „antirassistische“ Debatte.
Es waren schließlich die 68er, die einst gegen die angeblich autoritären Väter und muffigen Talare aufbegehrten. Die TV-Figur Alfred Tetzlaff könnte als überzeichnete Darstellung jenes Typus gelten, gegen den sich die 68er (nicht grundlos) wehrten und der dann später zum Zerrbild des deutschen Spießers wurde. Das alt-linke Bild ist gewandert, offenbar bis in die Köpfe von Einwanderern. Ein Türke also, der heute als Deutscher bezeichnet wird, fühlt sich somit scheinbar nicht etwa geschmeichelt, weil er dadurch als Teil einer großen Kulturnation angesehen wird. Er fühlt sich auch nicht „rassistisch“ beleidigt. Er fühlt sich stattdessen beschämt, sich zu scheinbar verwerflichen, „spießbürgerlichen“ Verhaltensweisen hingerissen zu haben.
3. Großer Beliebtheit erfreut sich der libanesische Falafel-Imbiss „Amir“, vor allem bei jüngeren deutschen Kunden, die nahrhafte vegetarische Kost auch noch spätabends auf die Hand mitnehmen wollen. Der Imbiss befindet sich in der Frankfurter Paradiesgasse 46, der so genannten „Döner-Kurve“ am Rande Alt-Sachsenhausens. Es ist Samstagabend nach dem Schweizer Straßenfest und im Bereich um die Klappergasse ist Party-Zeit angesagt. Dabei bleiben auch Streitereien und die klassischen Ausraster von Betrunkenen nicht aus. Die Polizei ist jedenfalls im Bereich der Kleinen Rittergasse dauerhaft präsent.
Doch zu einem anderen Streit kommt es abseits des Partybereichs, direkt vor dem Falafel-Imbiss „Amir“. Aus mir nicht erkennbarem Grund gerät ein junger Araber mit einem deutschen Pärchen in Streit. Der Araber ist außer sich und redet sich immer aggressiver in Rage. Der Deutsche redet bestimmt auf ihn ein, weicht nicht zurück, aber ist im Ton deutlich zurückhaltender. „Du Hurensohn“, schreit der Araber mit den kurzgeschorenen Haaren immerzu und beginnt immer wilder herumzuzappeln und den Deutschen körperlich zu bedrängen. Ein Freund versucht ihn vergeblich zu bremsen. Es ist klar, das gleich die Fetzen fliegen.
Und kurz darauf beginnt der Araber auf den Deutschen einzuschlagen. Dieser duckt sich weg, wehrt sich nicht aktiv, fängt mehrere Schläge. Ein am Imbiss stehender Österreicher wendet sich an die Männer hinter dem „Amir“-Tresen und bittet sie, die Polizei zu rufen. Sie schütteln unwillig mit dem Kopf. „Ich habe ein ausländisches Handy und kann das damit nicht machen. Rufen sie jetzt die Polizei an?“, fragt der Österreicher. Die libanesischen Gastwirte bleiben passiv. „Sie weigern sich also, anzurufen? Sie wissen aber, dass das unterlassene Hilfeleistung ist?“, sagt der Österreicher.
Nach einem Moment des Zauderns verlässt einer der Imbiss-Betreiber ruhig den Laden, geht zu dem Schläger, packt ihn an den Schultern und zieht ihn fast sanft in den Imbiss-Stand. Wie ein kleines Kind beginnt der höchstens 18-Jährige nun ihm gegenüber zu stammeln und zu schluchzen, der Deutsche hätte ihn ja geohrfeigt und das würde er sich nicht bieten lassen.
Ich habe es aus Gründen der Unberechenbarkeit der Situation vermieden, direkt in das Geschehen einzugreifen, aber bereits die „110“ auf meinem Handy eingetippt, doch da sehe ich dass der Deutsche nun selbst bereits eine Nummer auf seinem Handy eingibt, sich dabei das Gesicht haltend, während der Imbiss-Betreiber zu ihm geht und ihm auszureden versucht, zu telefonieren. Die Lage hatte sich schlagartig entspannt, glücklicherweise ohne dass es zu schweren Schäden gekommen war. Ich sage mir, dass er selbst schuld ist, wenn er sich von dem Gerede des Libanesen einlullen lässt, verlasse schließlich die Szenerie, die auf offener Straße unter mindestens 50 Augenpaaren stattgefunden hat.
Bemerkung: Die volkliche Solidarität unter den Arabern scheint stark ausgeprägt. Möglichenfalls kommen auch persönliche und familiäre Vernetzungen hinzu. Weder rührten sich die Imbiss-Betreiber, um gegen den Schläger vorzugehen, noch dem Opfer zu helfen. Der Schläger wurde von ihnen nur zu dessen eigenem Schutz in den Verkaufsraum gezogen. Dazu genügte ein väterlicher Griff an die Schulter. Auch der Schläger zeigte gegenüber den älteren Falafel-Herstellern keinerlei Gegenwehr, sondern versuchte sein Verhalten stattdessen ihnen gegenüber in kindlich-weinerlicher Weise zu rechtfertigen. Schlagartig fiel die ganze aufgestaute Aggression gegen den Deutschen ab, das ganze (auch aus Minderwertigkeitskomplexen) erwachsene Macho-Gehabe um die vermeintlich verletzte „Ehre“.
Es blieb nur ein kleines, jammerndes Würstchen, das sich an die Schulter der seelenruhigen Falafel-Verkäufer lehnen konnte. Schließlich bemühten sich die Falafel-Hersteller noch darum, das Opfer, dem sie nicht geholfen hatten, vom Antelefonieren der Polizei abzubringen. Das deutsche Opfer wiederum war dem Angreifer nicht unbedingt körperlich unterlegen. Aber es kam zu keiner aktiven Gegenwehr in der tätlichen Auseinandersetzung, sondern stattdessen allenfalls zu passiven Schutzversuchen. Seine Freundin blieb völlig passiv.
An alledem wurde ganz deutlich, dass die Araber ein klares Bewusstsein vom „Wir“ und „Die“ hatten, also ein starkes solidarisches Gemeinschaftsgefühl, während die zahlreich vorhandenen deutschen Gäste – abgesehen von dem Österreicher - sich nicht einmal dazu rührten, zumindest die Polizei anzurufen. Desinteresse und Abstumpfung waren feststellbar. Auch dies ist sicher ein Ergebnis der Vereinzelung, pazifistischen Erziehung und aberzogenen volklichen Solidarität.
In einigen Jahren könnte die Szenerie aber nochmals anders ablaufen. Und zwar dank aktiver Mithilfe heutiger Politiker, die mehr Beamte mit Migrationshintergrund fordern, unter anderem Angela Merkel oder der sozialdemokratische NRW-Innenminister Ralf Jäger.
Dann könnten die Imbiss-Betreiber womöglich gar kein großes Problem mehr damit haben, den Polizeiruf zu wählen, wäre doch die Möglichkeit groß, dass ein Großcousin in Uniform am Tatort erscheint und dann einen Tathergang protokolliert, der eher den Mehrheitsverhältnissen vor Ort als einer deutschen Opferschilderung angepasst wird. Zukunftsvision? Das wird man sehen. Keinesfalls ist gesichert, dass die Polizei der Zukunft noch wirklich effektiv die Interessen der deutschen Bürger schützen muss. In vielen Ländern dieser Erde hat der Polizeidienst auch in unserer Gegenwart derart spezielle Noten. Und wer glaubt, dass sich staatliche Einrichtungen nicht ändern können, trotzdem man massiv deren Personalstruktur verändern möchte, der braucht nur einen Blick auf viele Amtskirchen, Universitäten oder Parlamente nach dem Marsch der 68er durch die Institutionen werfen.
Übrigens: Wer sich am Begriff der völklichen Solidarität stört und sagt, diese sei nicht nötig, da man doch Solidarität mit allen Menschen haben solle, dem sei die Frage gestellt: Wo war denn diese allgemeinmenschliche Solidarität an jenem Samstag Abend vor dem Falafel-Stand „Amir“? Offenbar war sie nicht da. Aber vielleicht existiert sie ja doch irgendwo. Spätestens bei der nächsten „Bunt statt braun“-Veranstaltung mit engagierten linken Politikern wird sie womöglich wieder zu finden sein.
Marlis Lichtjahr