Damit die AfD nicht die falsche Alternative wird

Anmerkungen zu aktuellen Misstönen

Damit die AfD nicht die falsche Alternative wird
© Gabi Schoenemann - pixelio.de


Weil ein gescheiterter Parteigründer noch einmal einen beachteten Auftritt haben wollte und auch bekam, ist die von den Strapazen der Bundestagswahl leicht ermattete „Alternative für Deutschland“ in Turbulenzen geraten. Die von der AfD-Führung erfolgte Abgrenzung gegenüber beitrittswilligen Personen aus der Konkursmasse der Partei „Die Freiheit“ sowie auch beitrittswilligen Mitgliedern von anderen, nicht näher benannten „Kleinparteien“ lässt Befürchtungen in der AfD erkennen, von vermeintlichen oder tatsächlichen „rechten“ Kräften unterwandert zu werden. Solche Befürchtungen kann man mit durchaus guten Gründen für übertrieben halten. Gleichwohl sollte der AfD-Parteiführung nicht vorschnell unterstellt werden, vor den Übermächten der „Politischen Korrektheit“ nun doch noch kapituliert zu haben. Solche Reaktionen sind übertrieben und auch ungerecht.

Allerdings wäre eine gelassenere Reaktion auf die erkennbar wichtigtuerischen Äußerungen von Rene Stadtkewitz möglich und wünschenswert gewesen. Zumal bekannt ist und gerade von AfD-Sprecher Bernd Lucke in einem Rundschreiben bestätigt, dass seit Gründung der AfD schon eine ganze Reihe von ehemaligen Mitgliedern der „Freiheit“ ihre politische Arbeit in der neuen, wesentlich erfolgreicheren Partei fortsetzen, nicht wenige davon mit großem Einsatz. Geschadet hat das der AfD meines Wissens so wenig wie die Aktivitäten ehemaliger Mitglieder der Partei „Freie Wähler“, zu denen auch der Verfasser dieser Anmerkungen zählt. Zwar tut die AfD gut daran, künftig weder Rene Stadtkewitz noch Hubert Aiwanger (Freie Wähler) aufzunehmen. Doch warum sollte die AfD auf Dauer gesperrt sein für Menschen, die mit den besten Motiven und Absichten sich in der Vergangenheit für eine politische Organisation entschieden hatten, die sich – aus den verschiedensten Gründen – politisch nicht durchsetzen konnte?

Die längst etablierten Grünen haben in ihrer Gründungsphase jedenfalls keine Bedenken gehabt, massenweise Mitglieder aufzunehmen, die noch wenige Jahre zuvor die Massenmörder Stalin, Mao oder Pol Pot als Idole hatten. Und Anführer von Schlägertruppen wie Joseph Fischer durften bei den Grünen bekanntlich ganz große Karrieren machen. Hingegen könnte man ehemaligen Mitgliedern der „Freiheit“ lediglich den Vorwurf machen, sich allzu lang und allzu monothematisch am Thema „Islamkritik“ festgebissen zu haben. In Kenntnis einer weitverbreiteten Stimmung in Deutschlands Großstädten verdiente dieser Vorwurf eine eher nachsichtige Wertung. Es bleibt deshalb der Eindruck, die jüngste Abgrenzung der AfD-Führung sei weniger einer tatsächlichen Gefahr seitens zuströmender Kleinparteireste geschuldet, sondern vielmehr dem „Kampf gegen Rechts“ geschuldet, derjedoch längst ein Kampf ist gegen alles, was nicht links blinkt.

Der 22. September 2013 hat gezeigt, dass das ganz andere Thema „Euro-Kritik“ für einen bemerkenswerten Achtungserfolg gut war, jedoch nicht den erhofften und in den eigenen Reihen vielfach erwarteten Einzug in den Bundestag brachte. Wenn die AfD künftig mehr erreichen will – und wie könnte sie weniger wollen? - dann muss sie ebenso schnell wie konsequent das Versprechen ihrer Namensgebung einlösen. Die Partei muss folglich nicht nur eine Alternative zur Lösung der Euro-Krise anbieten, sondern – was ungleich schwieriger und anspruchsvoller ist - in jeder Beziehung eine Alternative für Deutschland werden. Wer diesem Anspruch gerecht werden will, darf auf eines keine Rücksicht nehmen: Auf die informelle Oberherrschaft der „Politischen Korrektheit“ samt ihren vielen Tabuzonen. Ein “rechten“ Tendenzen absolut unverdächtiger AfD-Sprecher hat jüngst zum Beispiel erfahren müssen, dass selbst der Gebrauch bestimmter Wörter der deutschen Sprache in den Verdacht einer klammheimlichen Nazi-Gesinnung bringen können.

Ohne Willen, Bereitschaft und Mut, sich in Wort wie in Tat frei zu machen von dieser bedrückenden informellen Oberherrschaft der „Politischen Korrektheit“ wird die AfD ihr großes Versprechen nicht halten können – und in der Folge dieser Enttäuschung sich auch selbst nicht halten können. Es sind weniger die ehemaligen Mitglieder von „Kleinparteien“, die hinderlich bei der Einlösung des Parteinamens zu werden drohen. Vielmehr stellen eher diejenigen AfD-Mitglieder ein nicht zu unterschätzendes Problem dar, die in ihren etablierten Vorgängerparteien CDU und FDP sich teils über Jahrzehnte daran gewöhnt hatten, über bestimmte brisante politische und gesellschaftliche Probleme nur in bestimmter Weise oder besser gar nicht zu reden. Das betrifft auch Menschen, die ohne Parteierfahrung in die AfD gefunden haben: Die langjährige Einschüchterung und faktische Gehirnwäsche, die in den Massenmedien unter der Parole des „Kampf gegen Rechts“ auch weiterhin geführt wird, ist nicht folgenlos geblieben. Allerdings darf nicht generalisiert werden: Viele frühere Mitglieder etablierter Parteien haben sich gerade deshalb für die AfD entschieden, weil sie anders, ja überhaupt über bestimmte Themen sprechen wollen. Und natürlich wollen sie nicht nur darüber sprechen, sondern auch ganz andere Lösungen für die Probleme Deutschlands finden und formulieren.

Was das Thema „Euro-Kritik“ betrifft, sind sich in der AfD sicher alle einig, darüber frei zu diskutieren. Doch bei Problemkreisen wie Einwanderung, Islam, Kriminalität, Außenpolitik, Sozialstaat, Demographie und auch die hierzulande so wichtige Geschichtspolitik wird sich die Partei entschieden schwerer tun, konsensfähige Standpunkte zu erarbeiten, die nicht nur die kleinsten gemeinsamen Nenner an Übereinstimmungen darstellen. Es wird bereits im Vorfeld dieser fälligen Positionsbestimmungen schwierig genug sein, angstfreie Diskussionen zu führen. Denn wenn diese frei und offen verlaufen sollen, dann werden unweigerlich auch Stimmen laut werden, die in meinungsbestimmenden Medien und bei der politischen Konkurrenz skandalisiert werden können.

Doch auch innerparteilich wird es mit einiger Gewissheit Kräfte geben, die aus ihrer Sicht und machttaktischen Gründen missliebige politische Ansichten nicht nur mit diskursiven Mitteln bekämpfen werden – diese Entwicklung zeichnet sich schon ab. Es werden gerade ehemalige Mitglieder etablierter Parteien sein, die erhebliche Schwierigkeiten mit freien und offenen Diskussionen um die künftigen Positionierungen der AfD haben dürften. Denn die Unkultur ihrer Herkunftsparteien bestand ja nicht zuletzt darin, dass interne Diskussionen nur in engen Grenzen, unter strenger Aufsicht der professionellen Führungsschicht sowie meist ohnehin folgenlos veranstaltet wurden. AfD-Mitglieder, die zuvor keiner etablierten Partei angehörten, mögen frei von solchen deformierenden Erfahrungen sein, erleben aber kontroverse inhaltliche Diskussionen mit n Ängsten, die zu Fragen wie diesen treiben: Ist das nicht zu „konservativ“? Klingt das nicht doch reichlich „rechtspopulistisch“? Darf das wirklich gesagt, geschrieben, gar zur Position der Partei gemacht werden?

Diese Ängste sind real, sie sind zu respektieren. Aber sie müssen, soweit unberechtigt, auch mit Überzeugungsarbeit überwunden werden. Zum Beispiel kann der besonders brisante Streitpunkt „Islamkritik“ dadurch entschärft werden, indem eindeutig geklärt wird: Es geht hierbei nicht um die Diskriminierung einer der großen Weltreligionen (was auch in jedem Fall aussichtslos wäre) oder einer Glaubensüberzeugung (was intolerant und grundgesetzwidrig wäre), sondern die Kritik gilt allen Bestrebungen, mit dem Verweis auf den Islam Sonderregelungen, Sonderbehandlungen und Sonderrechte in Deutschland durchzusetzen. Es ist auch nicht „rassistisch“, sondern aus bestimmten Statistiken und Erfahrungen resultierend geboten, künftig bei der Einwanderung nach Deutschland mit Migranten aus dem islamischen Kulturkreis restriktiver als bislang zu verfahren. Das entspräche nur schlicht der praktischen politischen Vernunft und außerdem einem Mehrheitswillen im Volk.

Wer tatsächlich die Alternative für Deutschland sein will, darf weder die Islam-Diskussion noch andere Streitpunkte scheuen. Wie sonst könnte auch eine echte Alternative zur Politik des Parteienblocks entwickelt werden? Es mag sein und aus taktischen Gründen sogar angehen, mit dem Aufnahmestopp für ehemalige Mitglieder von Kleinparteien wie die „Freiheit“ dem Druck der veröffentlichten Meinung und bestimmten Kräften in der AfD einstweilen entgegen zu wirken. Mit solchen Maßnahmen können nun bestimmte Personen ferngehalten werden. Nicht ferngehalten können jedoch politische Meinungen und Positionen, die auf keinen Fall bei der anstehenden Formulierung der Programmatik der AfD ausgesperrt bleiben dürfen. Denn sonst wird aus der neuen Partei, die mit soviel Elan und Begeisterung gestartet ist, vielleicht eine Alternative für die CDU oder die FDP. Auf keinen Fall wird dann allerdings die so notwendige politische Alternative für Deutschland erblühen. Aber genau diese Alternative wird gebraucht – und nichts weniger.
 

Wolfgang Hübner

Leserkommentare (7)

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Auch wenns etwas spät kommt, möchte ich Drudenfuß 100% zustimmen, in der Sache sowohl auch in seinen Erläuterungen gegenüber cicero.
Verachtung hat keiner verdient, und "Islamfeindlichkeit" ist vor allem erstmal ein linksideologischer Kampfbegriff, man hat dem Islam gegenüber eine kritische Haltung oder man hat sie nicht.
Und gar nicht kann es sein, daß "Islamfeindlichkeit" "rechtsextremes Gedankengut" ist. Das finden Sie in der rassischen Anschauung des 3. Reiches wieder, bei der NSDAP, das ist rechtsextrem, aber nicht wenn einer diesem mentalen Mord- und Totschlagsgebilde namens Islam das Religionsein abspricht.
100.000 ermordete Christen jährlich im Namen alla sprechen eine deutliche Sprache, nicht auszudenken wieviele Nichtmoslems aus diesem "Grund" umgebracht werden insgesamt.
Bei Lucke weiß man nicht, was er wirklich denkt. Einerseits begehrt er gegen die politische Korrektheit auf, gerade durch das Verwenden des Begriffs "entartet" - was die reaktionären Medien(68er und antiautoritär, haha) gleich zu Strafmaßnahmen veranlasst hat, Medienmobbing -, andererseits beugt er sich für meinen Geschmack zu oft der pK, gerade wenn er die Unterscheidung Islamkritik gegenüber "Islamfeindlichkeit" mitmacht.
Propaganda erkennt man in unserem Mediensystem immer daran, daß Irrationalität(was Gefühle ja sein können, siehe "Feindlichkeit") und Krankhaftigkeit("Islamophobie") unterstellt werden.
Als Demokrat sollte man so etwas nicht folgen, Cicero wäre da sicher aufgeweckt gewesen.
Jedenfalls habe ich auf meine Mitgliedschaft in der AfD verzichtet, weil Lucke Geert Wilders einen Rechtsextremen und "hat ja wohl einen Vogel" genannt hat.
Wilders ist einer der engagiertesten und selbstlosesten Islamkritiker Europas und lupenreiner Demokrat. In den Niederlanden wurden schon 2 berühmte Prominente von Moslems umgebracht, er steht auch auf der Liste, und da braucht ein Wirtschaftsprofessorlein, das noch nichtmal den Unterschied zwischen Ideologie und Demokratie kennt, nicht noch in besten linksradikalen Medientönen über ihn herziehen.
Lucke hat auch nicht verstanden, daß sein ganzes Wirtschaftsengagement für die Katz ist, wenn er die Ideologie nicht zuerst abstellt. Sie wird alle Menschen verblenden und zwingen und Vernunft wird keine Chance haben. Diese wird aber nötig sein, um Europa wieder auf einen guten Weg zu bringen.
Wenn die Menschen nicht begreifen, wie Demokratie funktioniert, sind wir alle am Ende.

an cicero:

Ich rede davon, was schwarz auf weiß im Koran steht und was in Frankfurter Moscheen gepredigt und in den angeschlossenen Koranschulen gelehrt wird.
Frankfurt ist eine islamistische Hochburg in Deutschland, wußten Sie das? "Salafismus" nennen die Linken das, um uns den freien, ungetrübten Blick auf den Islam, der nunmal von Grund auf totalitär ist, zu versperren.

Wenn ich den Islam entschieden ablehne, dann meine ich den Islam, den Islam als faschistoide Ideologie, der besonders brutal die Welt erobern will.
Ich rede dabei nicht von den Moslems, den Menschen, die dieser als Religion verpackten Ideologie anhängen. Die sind in der Tat unterschiedlich, da gibt es wie in jeder Kultur und in jedem Volk gute und schlechte Menchen.
Nein, nicht alle Menschen sind gleich, auch wenn uns linksgrüne Gender-Ideologen das mit aller Macht eintrichtern wollen. Deshalb wird es von mir kein Pauschalurteil geben!

Mit Verachtung sollten Sie vorsichtig sein, egal gegen wen sie sich richtet. Menschenrechte sind Grundrechte. Ein Grundrecht hat die Eigenschaft, für alle zu gelten, also auch z.B. für Linksfaschisten, Moslems und Rechtsradikale. Da ist Verachtung fehl am Platz!

Ich begrüße es, wenn sich die AfD gegen Radikale jeglicher Coleur, und dazu gehört neben Links- und Rechtsfaschisten nunmal auch der Islam, abgrenzt.
Ich halte es dagegen für einen existenziellen Fehler der AfD, sich pauschal nach rechts zu verschließen. Tut sie das, ist sie für unser Land überflüssig und verschwindet bald wieder, denn links drängeln sich bereits 6 Parteien, die zusammen bei der letzten Wahl 90% der Stimmen bekamen!

@Drudenfuß:

Sie reden vom traditionalistischen Islam, nicht vom Islam insgesamt. Da gehören auch einige liberale Strömungen dazu, und die werden Sie ja wohl nicht meinen? Das wäre sonst ein rechtsradikales Pauschalurteil, das Verachtung verdient. Davon muss sich die AfD natürlich abgrenzen, sonst wäre sie verdientermaßen ganz schnell weg vom Fenster.

Die AfD will eigentlich eher den gesunden Menschenverstand zu Gehör bringen, weniger eine bestimmte politische Richtung vertreten. Teilweise wird das auch "rechte" Positionen mit sich bringen, aber gewiss keine rechtsradikalen Positionen. Sonst ... s.o.

Der Islam ist eine faschistoide, menschenverachtende Ideologie, die im Gewand einer Religion daherkommt. Im Koran wird an mehreren hundert Stellen zum Mord an den Ungläubigen aufgefordert.

Ich bin im Sinne des Koran „ungläubig“, meine Familie, meine Kinder auch und ich gehe davon aus, die allermeisten AfD-Miglieder und Sympathisanten sind es ebenso. Schon allein deshalb ist die Positionierung der AfD gegen Islamkritiker falsch.

Der Islam als Ideologie ist eine existenzielle Bedrohung für die westliche Wertegemeinschaft und die freiheitlich-demokratische Grundordnung.

Die Zerstörung Deutschlands als Teil dieser Wertegemeinschaft ist das erklärte Ziel von Linken und vor allem Grünen, also jenen, die den Islam aktiv und immer schneller in unser Land holen.
"Deutschland verschwindet jeden Tag immer mehr, und das finde ich einfach großartig." (Jürgen Trittin)
(mehr deutschenfeindliche Politikerzitate unter http://www.widerhall.de/57wh-zit.htm .)

Die AfD muß mit ihrer Abgrenzerei und Distanziererei gegen „Rechts“ aufhören, wenn sie wirklich eine Alternative für unser Land werden will. Nur eine Partei, die sich klar zu rechts bekennt, wird auch langfristig Stimmen bekommen.

Wer das nicht glauben will, dem sei ein Blick ins Nachbarland Frankreich empfohlen. Dort haben die Linken aller Parteien noch viel mehr Schaden angerichtet, als bei uns, sind staatsdirigistische Umverteilung, Politische Korrektheit, Genderwahnsinn, Islamisierung und dergleichen fatalen Dinge mehr noch viel verwurzelter in der öffentlichen Wahrnehmung.
Wären in Frankreich heute Wahlen, würde Marine Le Pen Präsidentin und ihre FN die mit Abstand stärkste Partei im Parlament.

Im Gegensatz zur FREIHEIT ist die Front Nationale wirklich rechts, da haben die Franzosen augenscheinlich weniger ein Problem damit. Sie können offenbar noch unterscheiden zwischen rechts und rechtsextrem, was den Deutschen abgegangen zu sein scheint.

Ich habe mir den Bericht in Monitor über die AfD vom vergangenen Donnerstag angetan (http://www.youtube.com/watch?v=-5bUOWWXVqw ), in dem auch der Karl Eduard von Schnitzler der DDR 2.0, Alexander Häusler, zu Wort kam und Beatrix von Storch als Beweis für die angebliche Rechtslastigkeit der AfD herhalten musste.

Mein Resümee: solange sich die AfD nicht klar zu rechten und konservativen Werten bekennt, wird sie von den verlogenen linksgrünen Medien, den Systemhuren, den Mietmäulern solange vor sich her getrieben, bis sie selbst zur systemtreuen Blockpartei degeneriert ist. Dann ist sie natürlich überflüssig wie die Piraten oder die FDP und keine Alternative für Deutschland. Blockparteien haben wir genug.

Klare Kante zeigen und damit gewinnen wäre die Alternative für die "Alternative". "Rechts" ist momentan unbesetzt. Das ist der Grund, warum unser Land so in Schieflage ist.

@Klaus Nolte:

Sie haben Recht.

@cicero

Wofgang Hübner meinte mit "gescheiterter Parteigründer" nicht Bernd Lucke, sondern René Stadtkewitz. Das ergibt sich klar aus dem Kontext.

Im Übrigen stimme ich mit Ihren sonstigen Ausführungen völlig überein.

Der "Freiheit" ist mit Nachdruck vorzuwerfen, dass sie mit Stürzenberger den islamkritischen Kurs verlassen hat, um sich auf einen islamfeindlichen Kurs zu begeben. Das ist ein fundamentaler Unterschied. Die Ablehnung von Islamfeindlichkeit hat nichts mit dem Kuschen vor Politischer Korrektheit zu tun. Die klare Kampfansage von Lucke gegen Islamfeindlichkeit (nicht aber gegen Islamkritik) war sachlich richtig, und wird sich auch taktisch als richtig erweisen.

Lucke als "gescheitert" zu bezeichnen, ist fragwürdig. Angesichts der Schwierigkeiten hat Lucke eindeutig mehr richtig gemacht und mehr Erfolg gehabt, als man erwarten konnte. Allzu frontale Gegenpositionen zur politischen Korrektheit sind nicht angebracht. Denn teilweise überschneidet sich die politische Korrektheit mit dem, was Sitte und Anstand gebieten. Wo sich die politische Korrektheit aber nur borniert zeigt, hat Lucke schon mehrfach eine klare Gegenposition bezogen, oder er hat die politische Korrektheit geschickt mit ihren eigenen Waffen geschlagen.

Im Übrigen tut die AfD gut daran, sich erst ein gewisses "Standing" zu erarbeiten. Weniger ist manchmal mehr. Islamkritik muss auch kommen, aber nicht als erstes und wenn, dann mit Niveau. Die größte Gefahr droht der AfD ausgerechnet von ihrer eigenen Basis: Die Basis könnte wie bei Schill oder der Freiheit Entscheidungen von unten nach oben durchdrücken, die verhängsnisvoll sind. Wer das nicht möchte und etwas für's Niveau tun will, lese z.B. dieses Buch hier:
Seyran Ates: Der Multikulti-Irrtum.