Das Dialog-Museum ist Teil der Frankfurter Alltagskultur
Schwarz-grüne Koalition muss klare Entscheidung treffen

Pressemitteilung der FREIEN WÄHLER im Römer – 54 / 31. 10. 2013
In der neuentbrannten Diskussion um die Finanzierung des Dialog-Museums ist eine eindeutige Entscheidung fällig, ob und wie die Institution, die Sehenden einen Weg in die Welt blinder Menschen weist, seitens der Stadt Frankfurt auch künftig mitfinanziert wird. Diese Entscheidung müssen sowohl der Magistrat wie die Stadtverordnetenversammlung treffen. In beiden Gremien haben CDU und Grüne die Mehrheit, also wird es darauf ankommen, wie sich diese Mehrheiten in Sachen Dialog-Museum positionieren.
Mit schwarz-grünen Klageliedern darüber, dass Oberbürgermeister Feldmann die Zuständigkeit für das Dialog-Museum von seinem Büro zum Kulturdezernat verlagern will, ist es nicht getan. Der Schritt des Oberbürgermeisters ist vielmehr folgerichtig, denn das beim Publikum sehr beliebte Dialog-Museum ist zweifellos ebenso Teil der Frankfurter Alltagskultur wie zum Beispiel auch der Zoo, für den das Kulturdezernat ebenso zuständig ist. Der Verweis darauf, die frühere Oberbürgermeisterin Roth habe die Zuständigkeit für die finanziell stets gefährdete Existenz der Einrichtung als „Chefsache“ übernommen, ist nicht überzeugend. Vielmehr ist das ein weiteres Argument gegen die Unsitte, strittige Themen oder Finanzierungen zur „Chefsache“ zu erklären, um akute Probleme einstweilen vom Tisch zu bekommen.
Die Koalition aus CDU und Grünen muss endlich zur Kenntnis nehmen, dass es einen Wechsel an der Spitze der Stadt gegeben hat. OB Feldmann ist mitnichten verpflichtet, sich die Altlasten seiner Vorgängerin aufzubürden. Wenn die schwarz-grüne Mehrheit und der ihr zugehörige Kulturdezernent keinen Zuschuss mehr für das Dialog-Museum leisten wollen oder leisten zu können meinen, dann sollen sie beantragen und der Öffentlichkeit sagen. Ansonsten steht das Kulturdezernat in der Pflicht, durch Kürzungen an anderer Stelle die Zukunft der Einrichtung zu gewährleisten. Die FW-Fraktion im Römer spricht sich jedenfalls für den Erhalt des Dialog-Museums aus und damit auch für den notwendigen finanziellen Beitrag der Stadt Frankfurt. Es gibt im Bereich der „freiwilligen Zuschüsse“, aber auch der institutionellen Förderung viele Positionen, deren Wegfall oder Kürzung wesentlich weniger negative Folgen haben würden als die drohende Schließung des Dialog-Museums.