Reparaturanstalt Schule soll nun auch noch vor Salafisten schützen
Das „Vielfalt“-Konzept steht hilflos vor den Realitäten der Islamisierung

Hessens Innenminister Boris Rhein (CDU) profiliert sich schon seit einiger Zeit als politischer Feuerwehrmann gegen den unheilvollen Schwelbrand mit Namen „Salafismus“. Diese fundamentalistische Richtung im Islam findet immer größeren Zulauf unter jungen Männern aus zumeist dem orientalischen Kulturkreis entstammenden Familien, aber auch unter deutschstämmigen Personen wie zum Beispiel dem Prediger Pierre Vogel, dessen Auftritte in Frankfurt ungute Spuren hinterlassen haben. Seit einige Frankfurter Schüler unter salafistischer Beeinflussung sich in den Bürgerkrieg in Syrien verabschiedet haben, geben sich die politisch Verantwortlichen auffallend alarmiert. Das erklärt auch die Einberufung einer Informationsveranstaltung, zu der Frankfurter Schulleiter eingeladen waren und zu der auch rund 100 von diesen kamen.
Presseberichten zufolge waren die meisten Pädagogen von der Information über salafistische Umtriebe beindruckt. Neben dem Innenminister, der Polizei und dem Verfassungsschutz beteiligte sich auch das Frankfurter Amt für multikulturelle Angelegenheiten an der Veranstaltung. Einen großen Beitrag zu der hochbrisanten Thematik kann das Amt aber schon deshalb nicht geliefert haben, wird doch in dem seit dem Herbst 2010 in Frankfurt offiziell geltenden „Vielfalt“-Konzept das Islam-Problem so gut wie völlig ignoriert nach dem Motto: Dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Aber die Realität schert sich bekanntlich nicht um ideologische Sperrmauern und Hirngespinste. Es waren leider nur die Freien Wähler, die anlässlich der Diskussion um das Konzept auf dessen feiges Ausweichen vor der Auseinandersetzung mit den radikalen Strömungen des Islam und den politisch-gesellschaftlichen Ansprüchen dieser massenhaft eingewanderten Religion hingewiesen hatten.
Drei Jahre nach der Aufgabe des Ziels der Integration zugunsten des „Vielfalt“-Konzepts ist es nicht verwunderlich, dass gerade Frankfurt eines der Zentren des islamischen Salafismus in Deutschland geworden ist. Pierre Vogel sowie andere salafistische Hetzer haben sehr schnell erkannt, welch günstiges Pflaster für die Werbung und Rekrutierung neuer Anhänger eine Stadt mit hoher Einwanderung, aber minimalisierten Integrationsanstrengungen darstellt, Und offensichtlich haben die Salafisten ihre Chance in Frankfurt gut genutzt, wie die Fälle der nach Syrien in den Krieg enteilten jungen Männer zeigen. Nun sollen einmal mehr die Schulen, also Pädagogen und auch Sozialarbeiter, „reparieren“, was die Politik nicht nur versäumt, sondern wovor sie sich ganz bewusst drückt – nämlich die offensive, kompromisslose Auseinandersetzung mit jeglicher Form islamischer Herausforderung der deutschen Werte- und Gesetzordnung.
Die Salafisten nutzen den ideologisch bedingten Unwillen und die Feigheit der grün-schwarz-roten „Vielfalt“-Politik, die inzwischen auch bundesweit immer größere Verbreitung gefunden hat, ebenso geschickt wie skrupellos aus, um orientierungssuchende Jugendliche in ihre Fänge zu bekommen. Verhindert werden kann das jedoch nicht mit nun „sensibilisierten“ Schulleitern und Lehrern, auch wenn Aufklärung gewiss nie schadet. Diese fatale Entwicklung kann nur unter Kontrolle gebracht und gestoppt werden, wenn die politisch Verantwortlichen in Frankfurt, Hessen und im Bund jeglicher Form islamischer Herausforderung, Provokation und Radikalisierung entschlossen entgegentreten. Das liegt nicht zuletzt gerade im Interesse jener Muslime, die sich integriert haben oder integrieren wollen.
Konsequentes Handeln allein ist allerdings unzureichend, wenn den jungen Menschen, die auf der Suche nach Idealen, Glauben und Lebenssinn sind, nicht auch überzeugende Angebote gemacht werden, sich konstruktiv in die demokratische Gesellschaft und die deutsche Leitkultur zu integrieren. Mit dem leichtsinnigen, perspektivisch verhängnisvollen Gerede von „Vielfalt“ wird das nicht gelingen. Niemand hat diese Schwäche so gut erkannt wie die Salafisten. Letztere zu ändern, ist wenig aussichtsreich. Das Verhalten gegenüber dem radikal-extremen Islam in Deutschland zu ändern, ist nur eine Frage des politischen Willens. Die völlig überlastete gesellschaftliche Reparaturanstalt Schule kann diesen bislang fehlenden politischen Willen nicht ersetzen.
Wolfgang Hübner, 28. November 2013