Gendergerechtigkeit muss überall sein!
FW-Ortsbeirat im grünen Nordend stellt brisante Fragen…
Das Nordend ist die Hochburg der Grünen in Frankfurt. Für Freie Wähler ist das ein ganz schweres Pflaster. Doch FW-Ortsbeirat Albrecht weiß sich auf seine Weise, nämlich mit Geist, Witz und Ironie, zu wehren. Das sind Waffen, die den Grünen ganz besonders missfallen. Ein gutes Beispiel für den Einfallsreichtum von Ortsbeirat Albrecht sei hier dokumentiert. Es darf geschmunzelt werden – auch wenn der Wahnsinn längst unter uns ist.
A N F R A G E
Der Ortsbeirat wolle beschließen:
Der Magistrat wird um Auskunft zu folgenden Fragen gebeten:
1. Wie kommt der Magistrat bezüglich Parkplätzen in Parkhäusern und Tiefgaragen der Forderung der EU nach, alle Bereiche des öffentlichen Lebens entsprechend dem „Gender-Mainstreaming“ zu gestalten?
2. Wie kommt der Magistrat dieser Forderung bezüglich öffentlicher Toiletten nach?
3. Welche Kosten werden damit verbunden sein?
4. Wie wird die Förderung von Vereinen gerechtfertigt, in denen 100 % Frauen oder 100% Männer arbeiten? Wie schafft der Magistrat dadurch Gendergerechtigkeit?
Begründung:
Die Theorie des „Gender-Mainstreaming“ wurde maßgeblich von lesbischen Feministinnen entwickelt, allen voran Judith Butler, die im September 2012 in der Frankfurter Paulskirche den Adorno-Preis erhielt. Nach dieser Theorie nutzt es nichts, in die Unterhose zu blicken, um das eigene Geschlecht festzustellen, denn Geschlecht sei eine nur anerzogene, nur kulturell bestimmte Kategorie und nicht natürlich festgelegt. „Anatomie ist ein soziales Konstrukt“, sagt Judith Butler. Deshalb gebe es zahlreiche Geschlechter.
Bislang sind sich mehr als hundert Gender-Forscherinnen (meist als Professorinnen lebenslang verbeamtet) noch nicht einig, ob es nur zehn (Mikula/Felbinger, Uni Graz) oder bis zu sechzehn Geschlechter seien. Eine Systematik entwickelte Emanuel Derman (FAZ, 18.02.2013, Seite 30). Wenn „Gendergerechtigkeit“ sogar eine Kategorie des Haushaltsplans der Stadt Frankfurt ist – siehe „Zuschüsse an Vereine und Verbände“ – dann wird dies auch bei Parkhäusern und Toiletten wichtig sein. Die Einteilung in „Damen / Herren“ oder nur „Frauenparkplätze“ genügt dann nicht mehr. Zwar sollen in Berlin-Kreuzberg schon Dreifach-Toiletten eingerichtet werden (FAZ, 2.3.2013), aber bei bis zu sechzehn sozial konstruierten Geschlechtern sind logischer Weise auch sechzehn öffentliche Toiletten und sechzehn besondere Parkplätze in Parkhäusern und Tiefgaragen erforderlich. Nur so könnte man den Forderungen von Minderheiten gerecht werden. Wird der Magistrat hier Gendergerechtigkeit schaffen? Und in den Vereinen?
David Cornelius Albrecht