Zwei tote Frankfurter Gotteskrieger
Über „Vielfalt“ und Extremismus

In den letzten Wochen sind zwei junge Männer aus Frankfurt am Main im Alter von 16 und 24 Jahren in Syrien als Krieger für einen islamischen Gottesstaat im Kampf getötet worden. Dass junge Männer aus religiösen Gründen in den Krieg ziehen, ist in Deutschland ein neues Phänomen. Ebenso, dass sie ihren möglichen Tod ausdrücklich als begehrenswertes Ziel ansehen, um als Belohnung direkt in ein versprochenes Paradies einziehen zu können.
Selbst in Zeiten eines Adolf Hitlers war der eigene Tod kein moralischer Schlüssel, um das Tor ins göttliche Paradies sicher aufschließen zu können. In Frankfurt am Main, der „Vielfalt“-Hauptstadt in Deutschland, ist eine solche Entwicklung Ergebnis einer politischen Strategie, die vom Magistrat und den Parteien in der Stadtverordnetenversammlung Frankfurts gegen den alleinigen Widerstand der Freien Wähler unter einer schicken Namensschöpfung höchst offiziell zur Leitlinie für den Umgang auch mit extremistischen Minderheiten erhoben wurde. Die Vernebelungsvokabel lautet: "Diversity-Management".
Das "Managen" von "Diversity" bedeutet in jenem Sinnzusammenhängen, dass sich beliebige kulturelle Differenzen, in den Begriff „Vielfalt“ umgetauft, in Frankfurt völlig unabhängig von den Einflüssen einer deutschen Leitkultur frei entwickeln dürfen sollen. Erst dann, wenn es zu sozialen Konflikten kommt, tritt das "Diversity-Management" auf den Plan.
Für diesen Konfliktbereinigungsdienst "milieubedingter" Unverträglichkeiten ist laut Integrationsplan des Magistrats das Amt für Multikulturelle Angelegenheiten zuständig, also eine Art „Vielfalt“-Schutzpolizei der Partei der Grünen, die ihre eigene Auffassung von vielfältiger Beliebigkeit unter öffentliche Aufsicht stellen möchte. Dabei wird das, was ein „sozialer Konflikt“ ist, von den Grünen definiert. Die extrem überproportionale Ausländerkriminalität gegenüber Deutschen ohne Migrationshintergrund fällt für die Grünen übrigens nicht unter die Rubrik „sozialer Konflikt“.
Die verantwortlichen Politiker aus den Reihen der CDU/GRÜNEN-Koalition im Römer haben bei ihren Plänen des Diversity-Managements auf über 200 Seiten jedoch keinen einzigen Gedanken darauf verwendet, dass der Islam oder Teile des Islams oder extremistische Islamanhänger, dass Islamisten oder extremistische Islamisten, dass Salafisten, oder gar extremistische Salafisten ein kulturelles Problem in Frankfurt darstellen könnten, geschweige denn, dass sie daran gedachte hätten, jene islamischen Kreise hätten ein Problem mit der deutschen Kultur.
Jene mentale Verweigerung der Realität macht für die Freunde der „Vielfalt“ Sinn. Denn sie sehen offensichtlich keine Probleme auf die deutsche, nichtislamische Kultur zukommen. Sie müssen von diesem positiven Standpunkt sogar fest überzeugt sein, anders lässt sich ihre vehemente Kritik an jeglicher Islamkritik nicht deuten. Denn wer den Islam oder die Inhalte des Korans inhaltlich kritisiert, wird fast automatisch zu einem Geisteskranken erklärt. Die Diagnose dafür: „Islamophobie“, also krankhafte Angst vor dem Islam.
Selbst nachdem die toten Frankfurter Kinder zu beklagen sind, weigern sich die „Vielfalt“-Gläubigen das Problem beim Namen zu nennen. Schuld sei, so heißt es, nicht der Islam. Schuld sei nicht ein islamischer Dogmatismus. Schuld sei nicht das islamistische Streben nach einem politisch-religiösen Gottesstaat in Deutschland und Europa. Nein, schuld sei einzig und allein ein Denken und Fühlen, das wundersamer Weise ganz ohne Gegenstand und Bezug auskommt. Das Zauberwort dafür lautet: Extremismus!
Der Extremismus sei der Schuldige, der Extremismus müsse also bekämpft werden. Weil der Extremismus das Problem ist, muss nun auch eine neue Vollzeitstelle beim Amt für Multikulturelle Angelegenheiten eingerichtet wurde für den Kampf gegen den Extremismus. Laut Verfassungsschutzberichten sind mehrere Hundert Männer aus Deutschland, auch aus Hessen und Frankfurt, nach Syrien in den Gotteskrieg gezogen. Einige werden dort sterben. Viele werden als erfahrene Krieger und islamische Kriegshelden nach Deutschland, nach Hessen, nach Frankfurt zurückkommen. Es sind Männer, die den Islam sehr ernst nehmen. Aber sind sie alle Extremisten?
Fragen wir: Ist man ein Extremist, wenn man den Koran ernst nimmt? Ist man ein Extremist, wenn man die Welt in die zwei Teile teilt: in die Welt der Gläubigen und in die Welt der Ungläubigen? Ist man ein Extremist, wenn man Frauen für extrem minderwertiger als Männer hält? Ist man ein Extremist, wenn man Juden für Affen und Schweine bezeichnet? Ist man ein Extremist, wenn man den eigenen Glauben für ein Wissen hält und wenn man gleichzeitig Kritiker am eigenen "Wissen" bis auf den Tod bekämpfen will?
All jene gestellten Fragen muss man zwingend mit Ja oder Nein beantworten, wenn man nicht mit dem Inhalt des Koran in Konflikt kommen will - eine Schrift, die nicht interpretiert werden kann, weil sie als Wort des islamischen Gottes unverrückbar ewige Gültigkeit besitzt. Ist also der Koran extrem? Ist der Koran extremistisch? Oder führt der Koran, führt die islamische Gotteslehre zwingend zum Extremismus?
Die Frankfurter Welt der „Vielfalt“-Gläubigen ist in solchen Fragen eine heile Welt. Vielfalt ist gut. Vielfalt ist das Heil. Vielfalt ist der neue Gott. Und natürlich ist für die „Vielfalt“-Gläubigen der Islam ein legitimer Teil der deutschen Vielfalt. Es ist ja "nur" der Extremismus, der zu Extremismus führt. Es sind nur Extremisten die extremistische Handlungen ausführen. Das Extreme ist also extrem, die Vielfalt ist vielfältig, und die Welt ist aus bestimmter Perspektive immer noch eine Scheibe.
Diversity Management macht keinen Sinn mehr, wenn der Extremist tot ist. Diversity Management macht auch keinen Sinn mehr, wenn der Extremist den Diversity Manager den Kopf abschneiden will. Diversity Management macht auch keinen Sinn mehr, wenn das Extreme zum Fundament einer gesellschaftspolitischen Meinung geworden ist. Diversity Management macht auch keinen Sinn mehr, wenn der Extremismus die Normalität darstellt, wie es in allen Staaten dieser Welt der Fall ist, in der der Islam die weltlichen Gesetze der Scharia mit Gewalt durchgesetzt hat.
Und weil wir alle lesen und schreiben und sehen und denken können, können wir alle erkennen, was im Fall der beiden toten jungen Frankfurter die Grundlage für deren Extremismus war und für viele andere noch immer ist. Und so werden jeden Tag auf diesem Planeten immer weiter junge Männer und junge Frauen sterben und ihr Leben geben, weil sie einem religiös motivierten Extremismus hörig geworden sind, der das Denken der Menschen extrem vergiftet und damit den Boden für Hass und Gewalt gegenüber den sogenannten Nichtgläubigen bereitet.
Solange die Frankfurter Politik es ängstlich vermeidet, die Quelle extremistischer Taten ernsthaft in Erwägung zu ziehen, muss der „Vielfalt“-Politik eine Mitverantwortung auch an den beiden Toten in Syrien zugeschrieben werden.
G. Andreas Kämmerer