Umbaupläne für das Senckenberg-Museum stoppen

Besinnung auf den historischen Wert des Gebäudeensembles notwendig

Umbaupläne für das Senckenberg-Museum stoppen
© Foto R. Sawicki

Pressemitteilung der FREIEN WÄHLER im Römer – 9 / 17. Februar 2014

 
Die Gebäudegruppe des historischen Universitäts-Campus mit dem Senckenberg-Museum bildete ursprünglich ein repräsentatives Areal zwischen dem Westend und Bockenheim mit abwechslungsreicher historischer Architektur. Deren Kriegsschäden wurden einst nur notdürftig, aber immerhin noch sensibel repariert. So erhielten die Gebäude zum ursprünglichen Zustand halbwegs passende steile Schieferdächer, auch wenn die ursprüngliche lebhafte Dachstruktur in der Nachkriegszeit nicht wieder hergestellt wurde.




(Foto: R. Sawicki)

Im Zuge des Umbaus des Campus Bockenheim wurde das Architekturbüro Peter Kulka mit einer grundsätzlichen Neuplanung beauftragt. Die nun an die Öffentlichkeit gelangten Umbaupläne Kulkas überzeugen allerdings nicht und haben auch zu heftiger Kritik von Seiten der Bürgerschaft geführt, unter anderem in zahlreichen Leserbriefen und in Diskussionfäden von Architekturforen. Zum einen plant Kulka, die Schieferdächer durch unpassende Metalldächer zu ersetzen, zum anderen erscheinen die Baukörper durch unpassende weiße Aufbauten nun noch plumper als der Nachkriegs-Wiederaufbau.

Man entfernt sich also unter Aufwendung hoher finanzieller Mittel und zum Schaden der Ästhetik des Areals noch weiter vom historischen Vorbild, anstatt das für die Stadt wertvolle Ensemble als historisches baukünstlerisches Werk zu verstehen und sich dem Ursprungszustand anzunähern.

Die Freien Wähler appellieren deshalb an die Senckenberg-Stiftung, von den Umbauplänen des Architekturbüros Kulka umgehend abzusehen und stattdessen eine Annäherung an das historische Vorbild zu erörtern. Hierzu gehört ein Erhalt der mit Schiefer gedeckten Dachlandschaft, der Verzicht auf unpassende moderne Fassadenelemente und ein Aufgreifen historischer Motive, u.a. die an das historische Vorbild angenäherte Wiederherstellung von Giebeln und Türmen.

Die Senckenberg-Stiftung sollte sich ihrer Verantwortung für die Bürger der Stadt und das Stadtbild bewusst sein und auch bedenken, welches Potential zur Steigerung des Renommees der Institution Senckenberg-Museum in einer Wiederherstellung der imposanten Anlage liegt. Vor allem durch die Wiederherstellung der Dächer von Jügelhaus, Museum und Physik würde die Anlage ästhetisch enorm gewinnen. Aus diesem Grund gilt es, diesen unsensiblen Umgang mit dem historischen Ensemble sofort zu stoppen und eine  Phase der Diskussion und Neuorientierung einzuleiten.

Leserkommentare (3)

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Es ist gut und wichtig, dass sich die Freien Wähler dieser fatalen Fehlplanung annehmen und als bisher einzige Partei Frankfurts äußern, bevor in Kürze Tatsachen geschaffen werden. Es ist unbegreiflich, wie ein herausragendes denkmalgeschütztes Gebäude unserer Stadt zerstümmelt werden soll. Dass die Planungen so wenig wie möglich der Öffentlichkeit mitgeteilt wurden, weist darauf hin, dass auch den Verantwortlichen nicht ganz wohl zu sein scheint.
Das Senckenberg-Ensemble braucht eine laute Stimme, die für es Partei ergreift!

Die Planungen von Peter Kulka empfinde ich als inakzeptabel und dem großartigen Bau in keiner Weise angemessen. Gegen moderne Komponenten / Elemente ist nichts auszusetzen und das Beispiel Dresdner Schloss ( auch von Kulka ) ist hier ausgesprochen positiv. Um so erschreckender, was man dem Senckenberg Museum nun antun möchte. Ich kann Sie in Ihrem Anspruch nur unterstützen und hoffe, sie können die Senckenberg- Stiftung ihrer Verantwortung bewusst machen.

Bitte verfolgen Sie das mit Nachdruck!!!
Es ist unfassbar welche Chance zur Reperatur
dort ansonsten vertan würde.
T. Schulz