Ein Verlust für die Stadtverordnetenversammlung
Ezhar Cezairli resigniert vor CDU-Parteibeton

Pressemitteilung der Freien Wähler im Römer – 17 / 12. März 2014
Ezhar Cezairli war die Überraschung und eine Trumpfkarte im CDU-Kommunalwahlkampf 2011. Die türkischstämmige Zahnärztin aus dem Nordend hatte sich als Integrationsaktivistin schon einen Namen gemacht, bevor sie der damalige Frankfurter CDU-Vorsitzende Boris Rhein für die Partei gewann. Das war nicht zuletzt deshalb ein Erfolg, weil Frau Cezairli sehr kritische Positionen zu den islamischen Interessenverbänden vertrat und noch immer vertritt. Darin unterscheidet sie sich wohltuend von etlichen anderen Mandatsträgern mit migrantischer Herkunft in Deutschland.
Im Römer konnte die intelligente Stadtverordnete leider nur selten ihre Fähigkeiten und Kenntnisse unter Beweis stellen, denn das wurde ihr von der Fraktionsspitze schon deshalb verweigert, weil Frau Cezairli bei ihren Redeauftritten eine ganz eigene Meinung vertrat. Und nichts wird in der CDU mehr gefürchtet als eine Meinung, die nicht strikt auf Parteilinie liegt. Der wachsende Frust der beruflich unabhängigen Stadtverordneten war nicht zu verkennen. Ihr gescheiterter Versuch, einen guten Platz auf der Liste für die Europa-Wahl zu erringen, und ihre schmerzliche Niederlage am letzten Wochenende beim CDU-Kreisparteitag waren lediglich die letzten Auslöser ihres nur bei oberflächlicher Kenntnis der Situation überraschenden Rückzugs aus dem Römer.
Mit Ezhar Cezairli verliert die Stadtverordnetenversammlung nicht nur eine wichtige Stimme für die Bereiche Integration und Bildung, sondern auch eine Politikerin, die nicht in engen Parteigrenzen denken konnte und wollte. Frau Ezhairli hat sich für ihre geistige und politische Freiheit entschieden, die Frankfurter CDU aber steht als Verlierer dar. Denn die Partei hat in ihrem Umgang mit der Zahnärztin erneut bewiesen, dass sie zur Integration selbstdenkender Menschen nicht nur unwillig, sondern wahrscheinlich auch unfähig ist. Die Freien Wähler werden Ezhar Cezairli künftig im Römer vermissen – was übrigens bei nur sehr wenigen Abgängen von Stadtverordneten der Fall ist.