Das Apfelbäumchen der CDU

Doppelspiel bei den Kleingärtnern in Preungesheim

Das Apfelbäumchen der CDU
© Johann Püller - pixelio.de

Pressemitteilung der Freien Wähler im Römer – 22 / 8. April 2014
 

Im Magistrat und der Stadtverordnetenversammlung ist von der Frankfurter CDU ein Kniefall nach dem anderen vor dem Koalitionspartner Grüne zu registrieren. Doch ziemlich weit weg vom Römer riskiert selbst die handzahme CDU ein wenig Eigensinn. So nun auch in Preungesheim, wo der hessische Minister und gescheiterte OB-Kandidat Boris Rhein mit seinem Parteifreund Robert Lange, Vorsteher im für Preungesheim zuständigen Ortsbeirat, die Kleingärtner von der Anlage „An der Wolfsweide“ besuchten. Dort ist die Kleingartenanlage bedroht von Plänen des Magistrats, der dort Wohnungen bauen will.

Um ein symbolisches Zeichen gegen diese Pläne zu setzen, hatten die CDU-Leute nicht nur sich selbst, sondern auch ein Apfelbäumchen mitgebracht, das vom Minister höchstpersönlich gepflanzt wurde. Ob allerdings aus dem Bäumchen mal ein Baum mit prallen Früchten wird, ist sehr ungewiss. Denn die Pläne des Magistrats sind keineswegs vom Tisch. Und was noch interessanter ist: Diese Pläne wurden mit Zustimmung der CDU-Mitglieder im Magistrat gefasst! Denn ohne diese Zustimmung wäre es gar nicht möglich gewesen, die Kleingartenanlage „An der Wolfsweide“ als künftiges Baugebiet zu planen.

Das weiß Boris Rhein ebenso gut wie Robert Lange, der auch Stadtverordneter ist. Was will die CDU also: Erhalt der Kleingärten oder Bauplatz für Wohnungen? Nicht nur die Kleingärtner in Preungesheim sind sehr gespannt, wie die Partei mit den zwei Gesichtern sich im Mai im Römer entscheiden wird. Aber wer weiß: Vielleicht will die CDU die Kleingärten nach Vorbild des Archäologischen Gartens auch aufwendig überbauen?

Selbstverständlich ist die Aktion von Rhein und Lange eine ganz bewusste Distanzierung, ja Provokation von Planungsdezernent Olaf Cunitz (Grüne). Denn sollte, was auch die Freien Wähler sehr hoffen, die Kleingartenanlage „An der Wolfsweide“ doch nicht zum Baugebiet erklärt werden, werden Cunitz und der Magistrat auch bei etlichen anderen ins Auge gefassten, jedoch bereits höchst umstrittenen Gebieten ganz schlechte Karten haben. Und dann stehen sowohl „Bauen,bauen, bauen!“-OB Feldmann wie die gesamte CDU/Grüne-Koalition im Römer mit fast leeren Händen da. Aber macht ja nichts: Gerade hat Kämmerer Becker (CDU) den „Ehestreit“ mit dem grünen Partner für beendet erklärt – alles wird gut!

Leserkommentare (1)

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Bei dem, was da gerade €uroseits und mit immer größerer Geschwindigkeit auf uns alle zurast, werden diese Täter vom grünen Tisch bald schon nächtens die von ihnen so gehaßten Laubenland-Parzellen aufsuchen, um Äpfel zu klauen...