Musikschule muss in den Stadteilen bleiben

Städtische Bildungs- und Kulturpolitik auf Abwegen

Musikschule muss in den Stadteilen bleiben
© Rainer Sturm - pixelio.de

Pressemitteilung der Freien Wähler im Römer – 34 / 30. Mai 2014


Die Ankündigung der von der Stadt Frankfurt finanzierten Musikschule, vom nächsten Schuljahr an in Fechenheim und Zeilsheim keine Kurse mehr zu veranstalten, weil dazu das Geld fehle, muss nicht nur die Bildungs- und Kulturpolitiker im Römer und den Stadtteilen alarmieren. Denn die positive Wirkung musischer Erziehung für die intellektuelle, soziale und charakterliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist ebenso unbestritten wie groß.

Es ist deshalb unverständlich, dass aufgrund der Sparvorgaben im Haushalt die tariflich bedingten Kostensteigerungen bei der Musikschule ausgerechnet in sozial schwächeren Stadtteilen Einschnitte in der musischen Erziehung zur Folge haben sollen. Solche Kostensteigerungen waren schon bei Erstellung des Haushalts absehbar, wurden aber ignoriert. Damit wurden stillschweigend die nun drohenden Leistungskürzungen in Kauf genommen. Verantwortlich dafür ist – einmal mehr – Bildungsdezernentin Sorge (Grüne), aber auch der von CDU und Grünen dominierte Magistrat.

Musikunterricht und Musikausübung sind nicht allein wichtige Bildungsziele, sondern auch von nicht zu überschätzender Bedeutung für Kultur und Integration. Es kann nicht angehen, dass Frankfurt für die Oper, also Kulturkonsum auf höchstem Niveau, viele Millionen alljährlich aus der Stadtkasse zahlt, aber dort nicht mehr genug investieren will, wo die Akteure und das Publikum von morgen erst entstehen sollen. Auch im kulturellen Bereich muss gelten: Investition geht vor Konsumtion.

Sowohl das Bildungs- wie das Kulturdezernat sowie der gesamte Magistrat sind deshalb dringend aufgefordert, der Musikschule die Gelder zur Verfügung zu stellen, um die Kurse in Fechenheim und Zeilsheim weiterhin veranstalten zu können. Ferner müssen in Neubaugebieten wie dem Riedberg solche Kurse künftig angeboten werden, was bislang aus finanziellen Gründen offenbar nicht möglich war. Die dazu notwendigen Mittel können denjenigen für den Kulturkonsum entzogen werden, wenn dafür der politische Willen aufgebracht wird. Die FW-Fraktion wird dazu einen entsprechenden Antrag an die Stadtverordneten stellen.

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