Syrien ist das Stalingrad von Westeuropas Multikulti

Glaubenskrieger hören nicht auf „Vielfalt“-Beschwörer

Syrien ist das Stalingrad von Westeuropas Multikulti
© Foto: R2D2


Ob aus Frankfurt am Main in Deutschland, Cardiff in England oder Lille in Frankreich – von überallher in Westeuropa strömen junge Moslems zum „Heiligen Krieg“ in das zutiefst verwundete Bürgerkriegsland Syrien oder neuerdings auch in den gescheiterten Staat Irak. Diese jungen Moslems haben in der Regel die deutsche, britische oder französische Staatsbürgerschaft, sie sind in diesen Ländern aufgewachsen, zur Schule gegangen und sozialisiert worden. Um viele von ihnen haben sich deutsche, britische oder französische Lehrer, Sozialarbeiter, Ausbilder und nicht zuletzt Politiker unter Einsatz hoher finanzieller Mittel besonders bemüht.

Umso ratloser sind nun all jene, die davon überzeugt waren, mit multikultureller Ideologie, verständnisvoller Pädagogik und jeder Menge Geld die Integration von jungen Menschen erreichen zu können, die nach einer kulturellen und religiösen Identität suchen, die sie in den glaubens- und prinzipienfernen Gesellschaften Westeuropas nicht finden können und wollen. Der Auszug von jungen Moslems nach Syrien und Irak, der für nicht wenige der Gang in den frühen Tod sein wird oder bereits wurde, ist der eindeutigste Beweis für das vollständige Scheitern aller Träume, Theorien und Ideologien von der schönen neuen Multikulti- und Vielfaltgesellschaft. Leugnen können das mittlerweile nur diejenigen, die davon geträumt, fantasiert und profitiert haben, aber keine Einsicht in ihr Scheitern haben wollen.

Mit unbeirrbarer Lernresistenz bestehen die besonders in der Pädagogik, Sozialindustrie und der Politik so überaus zahlreichen Verfechter multikultureller Ideen darauf, die fatale Entwicklung zeige nur, dass nicht ihre bisherige „Medizin“ wirkungslos gewesen sei, sondern vielmehr die Dosis der von ihnen verschriebenen Medikamente nun massiv erhöht werden müsse. Das ist offensichtlich Wahnsinn, aber es ist ein Wahnsinn, der sich so lange in den westeuropäischen Gesellschaften wie Krebsmetastasen ausbreiten wird, so lange ihm nicht breite Volksbewegungen mit aller Entschlossenheit ein Ende bereiten werden.

Niemand möge sich darüber täuschen, dass dieses Ende eines inzwischen längst auch in Westeuropa blutigen Irrwegs nur oder hauptsächlich im rationalen Diskurs erreicht werden kann. Dazu haben die Ideologen und Profiteure von Multikulti/Vielfalt entschieden zu verlieren. Es wird also einer umfassenden geistigen, gesellschaftlichen und politischen Wende bedürfen, um eine Fehlentwicklung zu korrigieren, die Westeuropas Staaten und Völker zutiefst in ihrer Existenz bedroht. Es sind aber nicht die vom Abenteuer, Ruhm und Paradies mit Jungfrauen träumenden Gotteskrieger aus Frankfurt am Main, Cardiff und Lille, die mit ihrem Auszug in den Orient Westeuropa gefährden. Es sind vielmehr und vor allen anderen die „Vielfalt“-affinen Politiker und Parteien, die trotz ihres so offensichtlichen Scheiterns nicht erkennen wollen oder können, dass nicht die Dosis unwirksamer Medikamente erhöht, sondern die Behandlung des Problems grundsätzlich anders gehandhabt werden muss.

Was also ist zu tun? Der erste, absolut unverzichtbare Heilungsschritt ist der überfällige Mehrheitskonsens darüber, dass Multikulti gastronomisch, aber nicht gesellschaftlich möglich ist. Deshalb werden die westeuropäischen Völker künftig darauf bestehen müssen: Der Integration von Einwanderern auch aus kulturfremden Weltregionen muss die Assimilation folgen! Für Moslems bedeutet das nicht die Aufgabe ihrer Religion, aber die Privatisierung und Einordnung ihrer Religion in den säkularen, jedoch christlich geprägten Staaten und Gesellschaften Westeuropas. Und wer das nicht akzeptieren will, mag sein Glück in Syrien oder Saudi-Arabien suchen – nicht aber in Frankfurt am Main, Cardiff oder Lille.

Wer Integration und Assimilation fordert, muss allerdings auch positive Identität bieten. Deshalb reicht es in Deutschland nicht, alle vier Jahre in einem faschinghaften Fußball--Patriotismus zu schwelgen, um kurz danach jedes demonstrative Vorzeigen von Schwarz-Rot-Gold unter Faschismusverdacht zu bringen. In ihrer Grundsatzerklärung „Integration stärkt Frankfurt“ anlässlich des Konflikts um das neue „Vielfalt“-Modell im Jahre 2010 haben die Freien Wähler in Frankfurt am Main formuliert: „Wer erfolgreich und nachhaltig integrieren will, bedarf selbst einer positiven Identität. Zur Integration unfähig ist eine Gesellschaft, die zur eigenen nationalen und kulturellen Identität ein negatives Verhältnis hat.“

Was 2010 formuliert wurde im Blick auf die Frankfurter und deutschen Verhältnisse, ist richtiger denn je. Doch diejenigen, die gerade in Syrien das blutige Stalingrad ihrer Illusionen und Ideologien erleben, werden auch 2014 nicht jenen Weg zur positiven Identität gehen wollen, der nicht alle, aber auch nicht wenige der jungen Gotteskrieger vor Verrohung, Verwundung oder Tod im Orient bewahren könnte. Die Eskandari-Grünbergs, die Sozialindustrie und die trotzigen Anhänger einer postnationalen negativen Identität, die nur in der multikulturellen „Vielfalt“ überwunden werden könne – sie werden faktisch weiter junge Männer, die nach Sinn, Glauben und Erfahrungen suchen, von einem schrecklichen Irrweg nur mit phrasenhaften Beschwörungen und immer höherer Verschwendung von Steuergeldern abzuhalten versuchen.

Der wahnsinnige Glaube an den „Endsieg“ war damals und ist heute nicht der Glaube der Mehrheit im Volke. Doch die Ideologen und Profiteure dieses Wahnsinns werden 2014 so wenig wie 1943 ihre historische Niederlage eingestehen. Darauf zu warten, wäre nicht nur naiv, sondern ist längst hochgefährlich. Denn eine Erkenntnis haben wir unumstößlich: Die Zahl der Opfer und Zerstörungen war nach Stalingrad weit höher als zuvor. Wer aus der Geschichte lernen will, muss daraus seine Schlüsse ziehen.

 
Wolfgang Hübner

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