Frankfurts eigene Wasserquellen schützen und nutzen
Antrag und Anfrage sollen mehr Klarheit über Umgang geben

Pressemitteilung der Freien Wähler im Römer – 47 / 8. September 2014
Aus dem Umland kommen schwere Vorwürfe gegen den Umgang der Stadt Frankfurt mit den eigenen Wasserquellen. Einer Mitteilung der Schutzgemeinschaft Vogelsberg (SGV) vom 26. August 2014 zufolge hat Frankfurt die Eigenförderung von Trinkwasser von ehemals über 60 Millionen Kubikmeter (Ein Kubikmeter = 1000 Liter) jährlich auf ca. 11 Millionen Kubikmeter jährlich reduziert. Geplant seien weitere Stilllegungen städtischer Brunnen, sobald zusätzliches Wasser aus dem Umland, also besonders dem Ried und Vogelsberg, geliefert werde.
Die SVG ist besorgt um die ökologischen Auswirkungen auf die betroffenen Umlandregionen, aber auch um die Folgen für Frankfurt selbst, denn für die Stadt „wäre es langfristig fatal, seine Wasserwerke aufzugeben und das Überbauen von Grundwasserschutzzonen zuzulassen: Frankfurt würde sich dann, nach einer langen Tradition der Eigenversorgung, seine wertvollste Lebensgrundlage auf viele Generationen hinaus selbst zerstören.“ Hinter der Entwicklung vermutet die SGV ökonomische Motive, denn die fortgesetzte Umstellung auf die Lieferung von noch mehr Fernwasser „wäre für den Betreiber der Frankfurter Brunnen, die Hessenwasser GmbH , durch die dann sinkenden Betriebskosten, das Abschieben von Verantwortung und die Vermarktbarkeit der Grundstücke in Brunnennähe als teures Bauland durchaus lukrativ.“
Die FW-Fraktion hat sich in den vergangenen Wochen mit dem Wasserproblem intensiv beschäftigt und fordert nun in einem aktuellen Antrag an die Stadtverordneten, den Magistrat zu veranlassen, die bestehenden Trinkwasserbrunnen Frankfurts zu schützen und zu nutzen. Ferner sollen nach Möglichkeit alle schon stillgelegten Trinkwasserbrunnen im Stadtgebiet wieder in Betrieb genommen werden, um damit den ökologisch schädlichen steigenden Wasserverbrauch im Umland zu begrenzen. Neben dem Antrag hat die FW-Fraktion einen 30 Punkte umfassenden Fragekatalog an den Magistrat gestellt, dessen Beantwortung näheren Aufschluss über die Pläne und Motive für den Umgang mit Frankfurts Wasserquellen geben soll. Sowohl der Antrag wie auch die Anfrage sind wegen der hohen ökologischen, ökonomischen und auch emotionalen Bedeutung des Themas dringlich gestellt worden.