Magistrat verweigert Informationen über Fußball-Gewalt
Beschwörungen statt Antworten auf BFF-Anfrage

Pressemitteilung der Bürger Für Frankfurt BFF im Römer – 30/2015
Die bereits Mitte Dezember 2014 eingebrachte Anfrage der damaligen FW- und jetzigen BFF-Fraktion zum Thema „Zunehmende Gewalt im Amateurfußball“ (A 757) auch in Frankfurt, hat der Magistrat weder in seinem Bericht B 130 noch in der Sitzung des Umwelt- und Sportausschusses vom 23. April 2015 beantworten wollen. Damit setzt sich der Magistrat dem Verdacht aus, ganz bewusst das Ausmaß dieser negativen Entwicklung in der populärsten Sportart zu verschweigen. Denn auf die insgesamt 9 Fragen der Fraktion reagiert der Magistrat keineswegs unzureichend oder mit dem Hinweis darauf, dass keine gesicherten Fakten vorlägen, um die Fragen zu beantworten. Vielmehr antwortet der Magistrat, federführend der zuständige Dezernent Frank, schriftlich wie mündlich überhaupt nicht, sondern beschwört wortreich die Absichten verschiedener Verbände und verweist auf die „Frankfurter Erklärung! – Miteinander statt gegeneinander!“
Diese Erklärung und die lobenswerten Bemühungen zuständiger Verbände haben aber allesamt einen Grund: nämlich die zunehmende Gewalt im Amateurfußball. Genau dazu will die BFF-Fraktion nähere Informationen. Die Blockadehaltung des Magistrats lässt nur den Schluss zu, dass die Situation noch schlimmer als befürchtet ist. Daran wird die versuchte Tabuisierung des Problems nichts ändern, im Gegenteil. Gerade weil der Fußball in Deutschland wie in Frankfurt die Sportart Nr. 1 ist, muss eine offene gesellschaftliche Diskussion über gefährliche Fehlentwicklung auf und neben den Spielfeldern möglich sein. Das geht aber nur mit der Kenntnis der realen Fakten.
Die BFF-Fraktion wird sich mit der Verweigerungshaltung des Magistrats und dem geradezu provokativen Auftreten des Dezernenten Frank im Ausschuss nicht abfinden, sondern mit gezielten Fragen in der nächsten Stadtverordnetensitzung versuchen, die notwendigen Informationen doch noch zu erlangen. Aus der Praxis des Frankfurter Kreisschiedsrichterausschusses gibt es verbürgte aktuelle Äußerungen wie diese: „So schlimm wie in diesem Jahr war es in Frankfurt bisher noch nicht. Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern fünf nach.“ Das sollte nicht nur für die BFF-Fraktion Anlass sein, nicht locker zu lassen.