Altstadt: Auf gutem Weg zur Rekonstruktion

Überwältigender Erfolg eines abgelehnten Antrags

Altstadt: Auf gutem Weg zur Rekonstruktion

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zur Kommunalwahl in Frankfurt am 27. März 2011

56/ 24. März 2011
 

Das am Mittwoch der Öffentlichkeit vorgestellte Ergebnis des Architektenwettbewerbs um die künftige Bebauung der 27 Parzellen zwischen Dom und Römer ist eine erfreuliche Zwischenstation auf dem Weg zur möglichst vollständigen Rekonstruktion des Teils der Altstadt, die am 22 März 1944 Opfer des Bombenangriffs im Zweiten Weltkrieg wurde. Und das Ergebnis des Wettbewerbs ist zugleich der überwältigende Erfolg des inzwischen schon legendären Antrags NR 1988 der FREIEN WÄHLER (damals noch BFF) vom 22. August 2005, der alles ins Rollen brachte, seinerzeit aber abgelehnt wurde.
 
In diesem Antrag wurde nicht nur die inzwischen gesicherte Rekonstruktion besonders charakteristischer Gebäude wie die „Goldene Waage“ angeregt, sondern darin hieß es auch: „Die Architektur soll der Vorkriegsbebauung optisch verpflichtet sein.“ Genau das haben die meisten der erfolgreichen Teilnehmer am Wettbewerb befolgt. Auch wenn einige Siegerentwürfe durchaus kritisch zu betrachten sind: Die Richtung stimmt – die neue Altstadt wird kein Schreckenskabinett der Selbstverwirklichung der architektonischen Moderne. Das ist eine sehr gute Nachricht für Frankfurt.
 
Eine noch bessere Nachricht für Frankfurt muss aber sein: Es wird auf dem vorgesehenen Areal so viel rekonstruiert wie es dafür Investoren gibt, die das wollen und können. Denn warum nur die Historie – wenngleich zum Teil sehr akzeptabel – zitieren, wenn diese auch zumindest baulich eine grandiose Wiedergeburt feiern könnte? Die Wettbewerbssieger zeigen höchst eindrucksvoll, wie aufgeschlossen gerade junge Architektenbüros der Pflege der Tradition gegenüber sind. Ihnen sollte künftig in anderen Bereichen der Frankfurter Innenstadt reichlich Gelegenheit gegeben werden, im Stil des „Neuen Konservativismus“ zur Freude der Bürgerinnen und Bürger zu bauen.
 
Für das Dom-Römer-Areal gilt mehr noch als zuvor: Soviel Rekonstruktion wie möglich, soviel optische Verpflichtung gegenüber der Vorkriegsarchitektur wie außerdem notwendig. Der Wettbewerb hat bewiesen: Um letzteres muss niemanden mehr bange sein, um ersteres wird weiter gerungen werden. Die FREIEN WÄHLER werden Kurs halten – vor der Wahl und nach der Wahl!

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