Rennbahn-Unwahrheiten holen den Magistrat ein

Ehemaliger Pächter droht mit Rücktritt vom Vertrag und Klage

Rennbahn-Unwahrheiten holen den Magistrat ein
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Pressemitteilung der Bürger Für Frankfurt BFF im Römer – 36/ 4. Juni 2015


Gut zwei Wochen vor dem Bürgerentscheid über die Zukunft des Rennbahn-Geländes in Niederrad gerät der schwarz-grüne Magistrat immer mehr in Bedrängnis. Denn nun hat er sich auch den offenen Zorn des ehemaligen Rennbahn-Pächters und Alleingesellschafters der Hippodrom GmbH, Manfred Hellwig, zugezogen. Auf einer Diskussionsveranstaltung am Mittwoch kündigte Hellwig dem dort anwesenden Sportdezernenten Markus Frank (CDU) in einer inzwischen dokumentierten Erklärung an, vom Vertrag mit der Stadt zurück zu treten. Zugleich drohte er mit einer Klage gegen den CDU-Fraktionsvorsitzenden Löwenstein wegen unwahrer Behauptungen des Politikers.

Hellwigs Vorgehen könnte für den Magistrat gefährlicher werden als selbst die aggressive Plakatkampagne der Freunde der Galopprennbahn und des dort beheimateten Golfclubs. Denn der ehemalige Pächter weiß mit Sicherheit, wann, wie und wahrscheinlich sogar warum die Verantwortlichen im Römer, insbesondere die Dezernenten Frank und Cunitz (Grüne), Ende 2013 plötzlich die Rennbahn als Sitz für den geplanten DFB-Komplex ins Spiel gebracht haben. Vorher war nämlich von der Rennbahn bei der Standortsuche keine Rede gewesen. Das ist das unumstößliche und nachweisbare Ergebnis der Akteneinsicht, die für die BFF-Fraktion Stadtverordneter Wolfgang Hübner umfassend wahrgenommen hat.

Gleichwohl verbreiten Frank, Cunitz sowie die Fraktionen von CDU, Grünen und auch der SPD weiterhin die Unwahrheit, die Entscheidung für die Rennbahn sei das folgerichtige Endresultat einer sachlichen Prüfung von über 20 Standortmöglichkeiten im Stadtgebiet gewesen. Die den Mitgliedern des Akteneinsichtsausschusses vorgelegten Unterlagen belegen diese Behauptung nicht nur nicht, sie beweisen das Gegenteil. Das war offenbar auch der Grund, warum die Vertreter von CDU, Grünen und SPD auf der fünften Sitzung des Ausschusses geradezu panikartig beschlossen, den Ausschuss und damit auch die Akteneinsicht zu beenden – gegen die Stimmen von BFF, FDP, Römer und Linkspartei.

Die Akteneinsicht hat zudem zweifelsfrei darüber Aufschluss gegeben, dass es auch andere geeignete Standorte für den DFB-Komplex in Frankfurt gab und gibt. Die Behauptung von Magistrat und den Fraktionen von CDU, Grünen und SPD, zum Rennbahn-Gelände gebe  es keine Alternative, ist falsch. Ebenso unwahr ist die immer wieder verbreitete Behauptung, die Rennbahn und der Renn-Klub seien ein finanzielles Fass ohne Boden. Die dokumentierten Fakten aus den vergangenen fünf Jahren belegen das in keiner Weise. Der Magistrat und die dominierenden Parteien im Römer verfangen sich immer mehr im selbstgeknüpften Netz ihrer Unwahrheiten, Halbwahrheiten und nicht seriös belegten Behauptungen. All das macht den kommenden Bürgerentscheid auch zu einer Abstimmung darüber, was sich die Wahlberechtigten von den derzeit verantwortlichen Politikern und Parteien bieten lassen wollen.

Einen Verlierer hat der Bürgerentscheid jetzt schon: den Deutschen Fußball-Bund DFB. Denn er wird in den ganzen Sumpf mit hinein gezogen und muss nun wohl oder übel im mehr als fragwürdigen politischen Spiel von Frank, Cunitz und all den anderen mitmachen. Es ist darum nochmals die Feststellung notwendig: Nicht der DFB hat nach der Rennbahn für sein Projekt gesucht oder geworben. Die Rennbahn war vielmehr ein zeitlich spät unterbreitetes Angebot des Magistrats, über dessen Entstehung und Verlauf der zornige Ex-Pächter Hellwig mehr an die Öffentlichkeit bringen könnte, als vielen im Römer lieb sein wird.

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