Brief eines Bürgers an „Stadt-Bürgermeister“ Feldmann

Herzliche Einladung zum Besuch von Sindlingen

Brief eines Bürgers an „Stadt-Bürgermeister“ Feldmann
© Fotos: Richard Bishop


Die kürzliche BFF-Mitteilung zu Peter Feldmanns eigenwilliger Umbenennung seines Amtes findet ein großes Echo. Wir haben darin auch einen Brief an den „Stadt-Bürgermeister“ von einem Sindlinger Bürger erhalten, den wir in Absprache mit dem uns namentlich bekannten Bürger hier leicht gekürzt veröffentlichen. Der Verfasser des Briefes ist kein Mitglied oder Mandatsträger der BFF.

Hier das Schreiben:


„Herr Feldmann will „Stadtbürgermeister“ werden, „nahe dran in den Vierteln und nicht oben im Römer“???

Nur zu, Herr Feldmann: CORONA-Maske aufsetzen, sich – wie der einfache Frankfurter, nicht wie der BLASEN-Peter Wichtig …. äh … FELDMANN aus dem Römer - in die S1 nach Wiesbaden setzen und am S-Bahnhof-Sindlingen aussteigen. Natürlich mit „Alltagsmaske“ und nicht „oben ohne“ im schnieken Dienstwagen!


Unmittelbar nach Ausstieg werden Sie – Herr STADTBÜRGERMEISTER - feststellen, daß am mittleren Ausgang des Bahnhofs sich mit höchster Wahrscheinlichkeit wieder ein Grüppchen Jugendlicher versammelt hat, vornehmlich solche mit Migrationshintergrund, um ihrer Freizeitbeschäftigung, dem Drogenkonsum, nachzugehen.

Vielleicht schaffen Sie es, Herr STADTBÜRGERMEISTER, diese Stelle zu passieren, ohne mit „Ey, psst brrrauchst du“ oder mit gar mit sehr viel unfreundlicheren Worten angesprochen zu werden.


Wenn Sie sich nach Abgang vom Bahnhof unmittelbar links halten, erreichen Sie den Richard-Weidlich-Platz: Ein parkähnlich angelegtes Areal vor dem Sindlinger Bürgerhaus, Baujahr 1963 und im sogenannten „Brachialstil“ gebaut. Es ist überwiegend leerstehend und kein „Haus für die Sindlinger Bürger“ wegen horrender Raummieten der stadteigenen SAALBAU. Das Haus befindet sich in einem desolaten Zustand. Das Kopfsteinpflaster herausgefallen, herausgebrochen, nur notdürftig mit Teer geflickt (so gar nicht dem angeblich dort herrschenden Denkmalschutz entsprechend), die Fugen bilden ein Biotop für das üppig wuchernde Unkraut, um das sich augenscheinlich niemand zu kümmern scheint, die Bänke in einem ebenfalls desolaten Zustand ebenso wie der sich anschließende Gehweg, der sich aus gebrochenen Gehwegplatten zusammensetzt.

Ja, und das bißchen Grün, das dort eingefasst ist, dient inzwischen überwiegend dem Zweck, dort die geliebten Vierbeiner auszuleeren, ob nun aus Bequemlichkeit oder tatsächlicher Zeitnot. Von wirklicher „Grünpflege“ keine Spur.

Von Sindlingen kann ich noch viel, viel mehr erzählen: von überlaufenden Abfalleimern, die trotz der im vergangenen Sommer erklärten „Law & Order“-Linie Ihres Ordnungsdezernenten Frank hinsichtlich Verunreinigungen im Stadtgebiet nur unzureichend geleert werden; von den fast vollständig fehlenden Einkaufsmöglichkeiten in dem - immerhin – noch 9.000 Seelen zählenden westlichen Außenposten Frankfurts; von verfallender Infrastruktur (Straßenzustand insbesondere Sindlinger Bahnstraße) und natürlich dem desolaten Zustand des unter Denkmalschutz stehenden Anwesens „Villa Meister“ am Main, das durch den – angeblichen – Erwerb durch „Privatinvestoren“ nun alles andere als auf dem Weg zur Besserung ist.


Ich kann auch noch erzählen vom galoppierenden Gewerbesterben: Weder ein Metzger noch ein brauchbar zu bezeichnender Bäcker ist vor Ort auffindbar, dafür gibt es innerhalb von 350 Metern Sindlinger Bahnstraße inzwischen 4 Döner-Kebab-Buden und 2 Tattoo-Studios…echt „weltoffen“ und „bunt“…ganz nach Ihrem und Ihrer Mit-Genossen Geschmack, gell?


Ja, Herr STADTBÜRGERMEISTER Feldmann: Es gibt jedoch viel mehr zu tun, als sich nur in wohlfeilen, dafür folgenlos bleibenden Sonntagsreden zu gefallen, von einem – in meinen Augen - SPD-Apparatschik, der für sein „Amt“ weniger Stimmen erhielt, als sich einst Bürger für den Erhalt der Galopprennbahn in einer Abstimmung aussprachen, hier aber nicht das „Quorum“ erreichten, weswegen Sie und andere den langersehnten „Deal“ mit dem milliardenschweren DFB dem Bürgerwillen vollziehen konnten.

Aber ich vergaß beinahe: Es ist Wahlkampfzeit und alles kein Zufall, gell, Herr STADTBÜRGERMEISTER, dem Wahlvieh wieder reichlich Honig ums Frankfurter Schlappmaul zu schmieren … Halten Sie es besser mit Ihrem früheren Mitgenossen und Amtsvorgänger WALTER KOLB, der auch MONTAGS einen Spaten in die Hand nahm, um praktisch Not zu lindern, statt nur in SONNTAGS-Reden narzisstisch heiße Luft zu versprühen.


Es wird Zeit, daß durch Frankfurt ein neuer Wind weht und Macher statt Märchenonkel das Zepter in Frankfurt in die Hand nehmen. Der letzte echte Macher hieß – glaube ich – Walter Wallmann.

Machen Sie endlich den Weg frei, Herr STADTBÜRGERMEISTER, statt sich – wie mit Pattex am Stuhl festgeklebt – weiter als OBERBÜRGERMEISTER-Darsteller und gönnerhaften Wohltäter zu gefallen, um sich in Ihrer Römer-BLASE nur den Allerwertesten breit zu sitzen.

Zumindest wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie gingen … denn Sie haben wir nun wirklich lange genug genossen mitsamt ihren Genossen!“


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